Aktien:Konjunkturdaten aus China belasten

Enttäuschende Wirtschaftsdaten aus China fachen die schwelenden Konjunktursorgen der Anleger weiter an. Die jüngste Produktvorstellung von Apple belastet den Zulieferer Varta.

Schwache Konjunkturdaten aus China haben am Mittwoch für Vorsicht bei den Anleger an Europas Börsen gesorgt. Der Dax notierte am Nachmittag 0,2 Prozent tiefer bei 15 685 Punkten. "Die chinesischen Konjunkturdaten für August waren eine große Enttäuschung", sagte Commerzbank-Ökonom Hao Zhou. So wuchsen Industrieproduktion und Einzelhandelsumsätze jeweils so schwach wie seit rund einem Jahr nicht mehr. Angesichts der regionalen Schließungen wegen neuerlicher Corona-Infektionen sei insbesondere die Inlandsnachfrage in China schwach ausgefallen, sagte Zhou. Im Dax setzten die Papiere von Fresenius Medical Care (FMC) ihre Talfahrt fort. Die Aktien des Dialysespezialisten verbuchten am Dax-Ende ein Minus von 2,8 Prozent. Aktien der FMC-Mutter Fresenius gaben um 1,8 Prozent nach. In der vergangene Woche hatten bereits negative Analystenkommentare FMC weiter unter Druck gesetzt, und nun strich die DZ Bank die Papiere von ihrer Auswahlliste "Equity Ideas". Seit Jahresanfang haben die Anteilsscheine rund zwölf Prozent an Wert verloren.

Enttäuschte Hoffnungen einiger Investoren setzten den Papieren von Varta zu, die sich mit einem Abschlag von 3,5 Prozent als schwächster M-Dax-Wert präsentierten. Der Technologiekonzern Apple hatte bei seiner Produktvorstellung keine neuen kabellose Kopfhörer angekündigt, für die Varta bislang als Zulieferer der Knopfzellen bekannt ist. Dem baldigen Dax-Mitglied Brenntag bescherte eine nochmals angehobene Prognose keine nachhaltige Unterstützung. Die Papiere des Chemikalienhändlers drehten nach anfänglichen Gewinnen ins Minus mit zuletzt 0,9 Prozent. Im S-Dax gaben Zooplus-Aktien nach dem Ausstieg des US-Finanzinvestors KKR aus den Übernahmegesprächen 2,5 Prozent nach. Die Aktien notieren aber weiter deutlich über der bisher einzigen öffentlichen Offerte. Der Finanzinvestor Hellman & Friedman hatte sein Angebot auf 460 Euro je Aktie erhöht.

An den US-Börsen griffen Anleger dagegen bei Aktien zu. Der Dow Jones lag nach Handelsbeginn 0,3 Prozent höher. Microsoft-Aktien stiegen um 1,3 Prozent. Der Software-Konzern hat einen milliardenschweren Aktienrückkauf angekündigt. Bis zu 60 Milliarden Dollar sollen dafür aufgewendet werden.

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