Aktien:Handelsabkommen lässt Anleger kalt

Das gerade unterzeichnete Teilabkommen im Handelsstreit zwischen den USA und China nehmen die Anleger zwar zur Kenntnis. Große Kursaufschläge sind aber nicht zu verzeichnen.

Die Unterzeichnung des mit Spannung erwarteten Handels-Teilabkommens zwischen den USA und China hat Europas Anleger nicht inspiriert. Der Dax pendelte am Donnerstag um seinen Vortagesstand und lag zum Ende der Börsensitzung kaum verändert bei 13 429 Punkten. Das Augenmerk der Investoren richtet sich nun auf die Gespräche über eine zweite Vereinbarung zwischen den beiden weltweit führenden Wirtschaftsmächten. "Für den Markt war die Unterzeichnung des Phase-1-Abkommens nur noch eine Formalität", sagte Commerzbank-Expertin Thu Lan Nguyen. Nun könne sich Ernüchterung breitmachen, weil immer noch einige Strafzölle beibehalten würden.

Im Dax gewannen RWE-Aktien rund zwei Prozent an Wert, die des Konkurrenten Eon legten um 0,7 Prozent zu. Die Betreiber von Kohlekraftwerken bekommen nach Aussagen von Finanzminister Olaf Scholz Milliardenentschädigungen für das vorzeitige Abschalten ihrer Anlagen. Platz eins im Dax sicherte sich abermals Wirecard mit einem Aufschlag von sechs Prozent. Allein in dieser Woche haben sich die Titel des Zahlungsabwicklers nun um etwa 16 Prozent verteuert. Meldungen über einen Wechsel im Aufsichtsrat und zu Übernahmen in der Branche hatten beflügelt.

Aktien aus dem Autosektor setzten Anleger abermals auf ihre Verkaufslisten. Volkswagen-Papiere verloren als Schlusslicht im Dax 1,5 Prozent. BMW- und Daimler sanken um 1,4 beziehungsweise 0,8 Prozent. Hier belastete ein Medienbericht, dem zufolge die Regierung von US-Präsident Donald Trump mit Strafzöllen auf Autos aus der EU drohte, um im Atomstreit mit dem Iran Druck auf Europas Regierungen zu machen. An der M-Dax-Spitze stiegen die Aktien von Varta um 6,4 Prozent. Der Batteriehersteller baut wegen der ungebrochen steigenden Nachfrage nach Lithium-Ionen-Zellen seine Produktion schneller als ursprünglich gedacht aus.

An der Wall Street zog der Dow Jones um knapp ein Prozent an und schloss erneut auf einem Rekordhoch bei 29 298 Punkten. Getrieben wurden die Kurse von Quartalszahlen. So verbuchte die US-Bank Morgan Stanley im Schlussquartal einen Gewinnsprung. Die Aktien kletterten um 6,5 Prozent. Wie die Rivalen JP Morgan, Citigroup und Goldman Sachs profitierte das Institut von höheren Einnahmen im Anleihehandel.

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