Süddeutsche Zeitung

Aktien:Freundlicher Start in den August

Lesezeit: 1 min

Die Anleger in Europa wischen Konjunkturrisiken zur Seite und treiben die Erholung der Börsen weiter voran. Bei den deutschen Unternehmen stehen Covestro und Varta im Rampenlicht.

Enttäuschende Konjunkturdaten und schwache Firmenbilanzen hielten die Anleger am Montag nicht von der Rückkehr an die europäischen Aktienmärkte ab. Der Dax stieg zeitweise um 0,6 Prozent, schloss dann allerdings kaum verändert bei 13 480 Punkten. "Dass die Kurse trotz ungelöster Probleme wie der drohenden Energiekrise in Deutschland und dem andauernden Krieg in der Ukraine scheinbar Fuß gefasst haben, ist ein starkes Signal und macht nach den sechs ersten desaströsen Börsenmonaten Hoffnung auf eine bessere zweite Jahreshälfte", sagte Anlagestratege Jürgen Molnar vom Brokerhaus RoboMarkets. "Es scheint, als wäre alles Negative eingepreist und der Aufschwung hätte bereits begonnen."

Ein Stimmungsdämpfer war der größte Einbruch der deutschen Einzelhandelsumsätze seit Beginn der Zeitreihe 1994. "Die Menschen in Deutschland sind gerade damit beschäftigt, ihre Heizkosten für den Herbst hochzurechnen. Da bleibt am Ende einfach weniger übrig, um Konsumwünsche zu erfüllen", sagte Analyst Jochen Stanzl vom CMC Markets.

Bei den deutschen Unternehmen standen Covestro und Varta im Rampenlicht. Der Chemiekonzern und der Batterie-Hersteller senkten ihre Gesamtjahresziele und machten dafür unter anderem steigende Energiekosten und eine schwächelnde Nachfrage verantwortlich. Die vorläufigen Quartalsergebnisse von Covestro seien aber besser als erwartet, gab Analyst Markus Mayer von der Baader Helvea Bank zu bedenken. Die Aktie fing sich nach einem Eröffnungsverlust von gut fünf Prozent wieder und schloss nur noch 0,5 Prozent schwächer. Die Titel von Varta verloren zeitweise 13,5 Prozent an Wert.

Den Papieren von Rheinmetall verhalf eine Kaufempfehlung der britischen Bank HSBC zu einem Kursaufschlag von fünf Prozent. Treiber ist nach wie vor das Rüstungsgeschäft angesichts der von der Bundesregierung nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine ausgerufenen Zeitenwende. Starke Geschäfte in Amerika und Asien stimmen den Auto- und Industriezulieferer Stabilus optimistischer für das laufende Geschäftsjahr. Die Umsatz- und Gewinnprognose wurde angehoben. Die Anteilsscheine stiegen um 2,4 Prozent.

Die Wall Street präsentierte sich ohne klar erkennbare Richtung. Der Dow Jones schloss 0,1 Prozent schwächer bei 32 798 Punkten.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5631606
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 02.08.2022 / amon, Reuters,dpa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.