Die Aussicht auf einen baldigen Start von Impfungen gegen das Coronavirus hat am Dienstag für Kursgewinne an Europas Börsen gesorgt. Die Anleger setzten auf ein zügiges Ende der Pandemie und eine allmähliche Rückkehr zur Normalität. Auch der Beginn der Machtübergabe in den USA sorgte für Optimismus. Dies verhalf dem Dax zu einem Plus von 1,3 Prozent auf 13 292 Punkte.
Nach Biontech-Pfizer und Moderna hatte auch zu Wochenbeginn der britische Pharmakonzern Astra-Zeneca ermutigende Studienergebnisse zu seinem Corona-Impfstoff vorgelegt. Für Freude sorgte zudem, dass drei Wochen nach der US-Präsidentenwahl Amtsinhaber Donald Trump seine Blockadehaltung mittlerweile aufgeweicht hat, sodass nach einer wochenlangen Hängepartie der Übergang zum gewählten Präsidenten Joe Biden beginnen kann und somit ein weiterer Unsicherheitsfaktor verschwindet. Auch Berichte, Biden wolle die ehemalige US-Notenbank-Chefin Janet Yellen zur ersten Finanzministerin in der Geschichte der USA machen, kamen am Markt gut an. Dies schürte die Hoffnung auf größeres Einvernehmen zwischen der Zentralbank und der US-Regierung in den kommenden vier Jahren.
Investoren griffen erneut bei Titeln der Flug- und Reisebranche zugreifen. Papiere von Airbus verteuerten sich um 3,5 Prozent, Lufthansa- und Fraport-Titel gewannen 7,1 beziehungsweise fünf Prozent. Die Aktien des Reisekonzerns Tui notierten 15,5 Prozent höher. Im S-Dax profitierten die Papiere von Dermapharm von der aktuellen Impfstoff-Hoffnung. Nach einer Kaufempfehlung notierten die Anteile des Arzneiunternehmens 5,2 Prozent höher. Dermapharm und Biontech hatten im September eine Kooperation bei der Herstellung des Covid-19-Impfstoffs von Biontech vereinbart. In der Hoffnung auf eine rasche Überwindung der Corona-Krise und weitere Wachstumshilfen unter einer US-Finanzministerin Yellen strömten Anleger an die US-Börsen. Durch den geebneten Weg für eine geordnete Machtübergabe von Donald Trump an seinen gewählten Nachfolger Joe Biden ist auch die Gefahr einer Verfassungskrise gebannt. Der Dow Jones übersprang erstmals die 30 000-Punkte-Marke und schloss 1,5 Prozent höher bei 30 046 Zählern.