Aktien:Die Vorsicht kehrt zurück

Die enttäuschenden Konjunkturdaten aus China vom Wochenbeginn wirken nach, ebenso wie die Sorgen wegen der Ausbreitung der Delta-Variante. Die Anleger halten sich zurück.

Der Optimismus der Anleger an den europäischen Aktienmärkten ist der Vorsicht gewichen. Der Dax stand am Dienstagnachmittag 0,2 Prozent tiefer bei 15 890 Punkten. Nach dem Sprung über die Marke von 16 000 Punkten am vergangenen Freitag, hatten enttäuschende Wirtschaftsdaten aus China der Rekordjagd des deutschen Leitindex zum Wochenstart ein Ende gesetzt. Die Sorgen wegen der Delta-Variante trübten die Wachstumsaussichten, insbesondere in einigen asiatischen Volkswirtschaften, konstatierten die Analysten von HSBC. Doch habe die globale Wachstumsdynamik bereits seit Mitte des zweiten Quartals nachgelassen.

Die größten Rückgänge fuhren in Europa die Reise- und Freizeitbranche sowie Automobilhersteller und Banken ein. Im Dax verloren die Titel von Daimler, Volkswagen und BMW zwischen 1,3 und knapp einem Prozent. Das Papier des Flughafenbetreibers Fraport zählte im M-Dax mit minus 2,2 Prozent zu den schwächsten Werten. Außerhalb der großen Indizes rutschte die Tui-Aktie um mehr als vier Prozent ab. Titel der Deutschen Bank und der Commerzbank gaben jeweils um zwei Prozent nach.

Erfreuliche Quartalszahlen veröffentlichte der Werbevermarkter Ströer, der sich dank eines wieder deutlich besseren Außenwerbegeschäfts und Zuwächsen in der Medien- und Datensparte vom Coronaschock erholt. 2021 peilt der Konzern weiter einen Erlös in etwa auf dem Rekordniveau aus dem Jahr vor Corona an. Die im M-Dax notierten Anteile von Ströer verteuerten sich um 0,6 Prozent. Die Papiere von Varta profitierten mit einem Aufschlag von 5,5 Prozent von einer Kaufempfehlung der Analysten der DZ Bank. Allerdings hatten die Titel des Batterieherstellers in den drei Handelstagen zuvor insgesamt 23 Prozent an Wert eingebüßt, nachdem Varta vergangenen Woche enttäuschende Wachstumszahlen vorgelegt hatte.

Steil nach oben ging es an der Londoner Börse für den weltweit größten börsennotierten Bergbaukonzern BHP. Die Titel legten in der Spitze um 9,8 Prozent auf ein Rekordhoch zu, nachdem der Konzern seinen Gewinn im abgelaufenen Geschäftsjahr nahezu verdoppelt hatte.

An der Wall Street hielten sich die Anleger ebenfalls zurück. Der Dow Jones notierte kurz nach Handelsbeginn 0,7 Prozent tiefer bei 35 384 Punkten.

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