Aktien:Die Angst ist wieder da

Lesezeit: 1 min

Die Zuspitzung des Handelsstreits verschreckt die Anleger am Montag. Die weltweit wichtigsten Indizes geben deutlich nach. Die stärksten Kursverluste verzeichnen die chinesichen Börsen.

Die Furcht vor einem Scheitern der Handelsgespräche zwischen China und den USA ist am Montag mit voller Wucht an die Börsen zurückgekehrt. Der Dax sackte zeitweise um 2,2 Prozent ab und notierte am Handelsende ein Prozent schwächer bei 12 287 Punkten. "Ursächlich für den Stimmungsumschwung war wieder einmal Donald Trump", sagte Tobias Basse, Marktstratege bei der Landesbank NordLB. Per Twitter hatte der US-Präsident am Wochenende überraschend die Erhöhung von Zöllen für chinesische Produkte angekündigt. Die Ankündigung löste große Unsicherheiten an den Börsen in Asien aus. In China ging es für den Shanghai Composite Index um 5,6 Prozent nach unten.

Zu den größten Verlierern am deutschen Aktienmarkt gehörten Tech-Aktien wie die des Chipherstellers Infineon mit minus 2,9 Prozent. Im M-Dax rutschten die Papiere des Smartphone-Zulieferers Dialog Semiconductor um 3,1 Prozent in die Tiefe, die Titel des Chip-Zulieferers Siltronic büßten drei Prozent ein. Technologiefirmen würden besonders unter höheren Zöllen leiden. Davon betroffen wären aber auch die exportabhängigen Autohersteller. Die Aktien von VW, BMW und Daimler verloren zwischen 2,1 und 1,7 Prozent. Auch Zulieferer wie Knorr-Bremse, Hella und Continental büßten ein. Stabilus konnte sich der Tristesse auf den Automärkten ebenfalls nicht entziehen. Nach einer gesenkten Umsatzprognose sackten die Aktien des Spezialisten für Gasfedern und Dämpfer um 5,7 Prozent ab. Unabhängig von der Eskalation im Zollstreit waren Anleger von ThyssenKrupp wenig begeistert. Die Aktien brachen um bis zu 5,2 Prozent auf ein Sieben-Jahres-Tief von 11,63 Euro ein. Hintergrund waren Spekulationen über ein Scheitern der Pläne der Stahlspartenfusion mit dem indischen Rivalen Tata Steel .

Zu den Schlusslichtern im M-Dax gehörten die Papiere von Dürr mit einem Minus von 5,7 Prozent. Sowohl die Baader Bank als auch das Analysehaus Warburg Research hatten ihre Kaufempfehlungen für die Anteilsscheine des Anlagenbauers gestrichen. Am Index-Ende knickten die Papiere von Hochtief um 8,6 Prozent ein. Händler verwiesen auf einen Kursrutsch der Aktien der australischen Tochter Cimic.

An der Wall Street schloss der Dow Jones nach deutlichen Anfangsverlusten um 0,3 Prozent tiefer.

© SZ vom 07.05.2019 / Amon, Reuters, DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: