Aktien:Deutliche Verluste zum Wochenschluss

Der neue Konflikt zwischen USA und Mexiko belastet die Aktienkurse weltweit. Unter Druck stehen die Papiere der Automobilhersteller. Für Wirecard gibt es schon wieder schlechte Nachrichten.

Belastet durch neue Hiobsbotschaften zum Handelskonflikt der USA hat sich die Stimmung der Anleger an den europäischen Aktienmärkten am Freitag deutlich eingetrübt. Der Dax verlor um eineinhalb Prozent auf 11 727 Punkte. Damit ist der Mai mit einem Minus von mehr als fünf Prozent der erste Börsenmonat in diesem Jahr mit Verlusten. Dass US-Präsident Trump nun auch dem Nachbarland Mexiko als Vergeltung für illegale Migration Strafzölle ankündigte, fachte die Sorgen der Anleger um die Weltwirtschaft weiter an. Derweil geht der Handelsstreit mit China in eine neue Runde. Auch wurden schwache chinesischen Konjunkturdaten an den Börsen als weiterer Beweis gesehen, wie stark der anhaltende Handelskonflikt die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt bereits belastet.

Europaweit gerieten vor allem die Autobauer in Mitleidenschaft. Börsianer verwiesen auf den seit Monaten schrumpfenden Autoabsatz in China, zudem ist Mexiko ein wichtiger Produktionsstandort für einige Hersteller. Die Papiere von Volkswagen verloren als einer der schlechtesten Dax-Werte 2,6 Prozent. Volkswagen produziert im mexikanischen Puebla. Auch die Titel der übrigen Branchenvertreter gaben nach. Aktien von BMW rutschten um 1,6 die von Daimler um 1,8 Prozent ab.

Die Anteile von Wirecard gingen nach einem kritischen Zeitungsbericht auf Talfahrt. Die Aktien des Zahlungsabwicklers sackten zeitweise um 14 Prozent ab und waren damit das Schlusslicht im Dax. Für den Zahlungsabwickler setzte sich die Serie negativer Presseberichte fort: Laut Handelsblatt drohen dem Unternehmen Klagen, da Wirecard Dienstleister für betrügerische Trading-Seiten gewesen sein soll. Das Unternehmen wies dies zurück. Mit einem Plus von 1,5 Prozent war das Papier von Vonovia der einzige Gewinner im Dax. Immobilientitel gelten als defensiv und damit als weniger konjunkturanfällig.

Der neue Konflikt mit Mexiko belastete auch die US-Börsen. Der Dow Jones schloss 1,4 Prozent tiefer bei 24 815 Punkten. Unter Druck gerieten die Aktien von General Motors (GM) und Ford, die Fahrzeuge in Mexiko fertigen und von dort Zulieferteile erhalten. Die Papiere beider Autokonzerne verloren um bis zu vier Prozent an Wert. Auch stark konjunkturabhängige Werte wie Boeing und Caterpillar gaben deutlich nach, ebenso wie Chipwerte und Bankentitel.

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