Aktien:Dax tritt auf der Stelle

Die schwächelnde chinesische Wirtschaft verunsichert die Anleger, die sich mit Käufen zurückhalten. Darunter leiden die Papiere der Autohersteller. Deutlich mehr Bewegungen gibt es allerdings in der zweiten Börsenreihe.

Schwache Konjunktursignale aus China haben den Dax am Dienstag in Schach gehalten. Nach einem Zickzackkurs schloss der deutsche Leitindex 0,2 Prozent höher bei 11 621 Punkten. Angesichts des Handelskonflikts mit den USA und der hohen Verschuldung gab der chinesische Regierungschef Li Keqiang zum Auftakt der Jahrestagung des Volkskongresses das niedrigste Wachstumsziel seit fast drei Jahrzehnten vor. Demnach soll die chinesische Wirtschaft in diesem Jahr mit 6,0 bis 6,5 Prozent spürbar langsamer wachsen als bisher. Der stotternde chinesische Wirtschaftsmotor ist immer wieder Anlass für Sorge bei den Investoren.

Die Sorge um Chinas Wirtschaft belastete an der Börse erneut die Autobauer und deren Zulieferer, für die der dortige Markt immens wichtig ist. Die Verluste fielen allerdings moderat aus. Daimler-Aktien gaben um 1,1 Prozent nach, die von VW schlossen kaum verändert. Die Titel des Zulieferers Continental verloren 0,7 Prozent.

Mehr Bewegung gab es bei den mittelgroßen Werten im M-Dax. Dort war das Papier von Evonik mit einem Aufschlag von 4,3 Prozent der Top-Favorit. Der Konzern erfreute mit einem unverhofft hohen Verkaufspreis für das an den Finanzinvestor Advent gehende Methacrylat-Geschäft. Zusammen mit starken Kennziffern für 2018 überstrahlte dies den vorsichtigen Ausblick auf das neue Geschäftsjahr. Einen wirklich schlechten Tag erwischten dagegen die Aktionäre von Wacker Chemie. Der Chemiekonzern rechnet in diesem Jahr mit einem operativen Gewinnrückgang um zehn bis 20 Prozent, woraufhin die Titel von Wacker Chemie in der Spitze um knapp 13 Prozent einbrachen, zuletzt notierten sie noch neun Prozent tiefer.

Die Aktien einiger europäischer Banken litten unter Berichten über Geldwäscheverdacht. So sackten die Papiere der Raiffeisenbank International an der Wiener Börse um mehr als zwölf Prozent ab, die Aktien der niederländischen Geldhäuser ING und ABN Amro fielen um 3,6 beziehungsweise 1,2 Prozent.

Auch an den Börsen der Wall Street zeigte sich keine klare Richtung. Der Dow Jones kam bis zum Handelsende nicht vom Fleck. Im Blickpunkt standen die Titel von Hertz, die um mehr als zehn Prozent abrutschten. Der Investor und größte Eigner Carl Icahn reduzierte seine Beteiligung an dem Autovermieter auf knapp 29 von zuvor 35 Prozent.

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