Süddeutsche Zeitung

Aktien:Dax steigt nach US-Jobbericht

Die Anleger fühlen sich nach den Arbeitsmarktzahlen darin bestätigt, dass die Notenbank Fed die Zinsen wohl kaum längerfristig aggressiv anheben wird. Der deutsche Leitindex kann somit seine Kursgewinne weiter ausbauen.

Positiv aufgenommene US-Konjunkturdaten haben Europas Aktienmärkten am Freitag deutliche Impulse gegeben. Der Dax baute am Nachmittag seine Gewinne aus und schloss 3,3 Prozent auf 13 050 Punkte. Der Anstieg der neuen Arbeitsplätze außerhalb der US-Landwirtschaft fiel mit 315 000 Stellen zwar etwas höher aus als erwartet. "Aber gleichzeitig ist die Arbeitslosenquote auf 3,7 von 3,5 Prozent gestiegen", sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Das sei das ideale Szenario für Anleger, die nun wüssten, dass die Notenbank Fed die Zinsen wohl kaum längerfristig aggressiv anheben werde. Für September halten Ökonomen jedoch eine erneute Anhebung der Zinsen durch die Fed um 75 Basispunkte für wahrscheinlich.

Am Aktienmarkt zählten Finanzwerte zu den größten Gewinnern. Der europäische Sektorindex kletterte um 3,1 Prozent. Im Dax stiegen die Aktien der Deutschen Bank um 5,5 Prozent. Im Energiesektor gewannen die Titel von Eon 3,8 Prozent an Wert. Händler verwiesen auf einen Handelsblatt-Bericht, demzufolge der Stresstest für die Stromversorgung in Deutschland den Weiterbetrieb von zwei Atomkraftwerken nahe lege. Einer Sprecherin des Wirtschaftsministeriums zufolge liegen allerdings noch keine finalen Stresstest-Ergebnisse vor. Wichtige Stützen für den Dax waren die zuletzt recht stark gesunkenen Aktien aus konjunkturabhängigen Branchen, darunter vor allem der feste Automobilsektor mit Kursgewinnen von bis zu 6,7 Prozent bei Volkswagen und der VW-Holding Porsche SE.

Bei SLM Solutions sorgte das Übernahmeangebot von Nikon für den größten Kurssprung der Firmengeschichte. Die Aktien des Anbieters von 3D-Druckern stiegen um 72 Prozent auf 19,66 Euro. Der japanische Kamerahersteller bietet den Eignern des Lübecker Unternehmens 20 Euro je Aktie. Die Offerte wird von den Großaktionären unterstützt, darunter der Firmengründer Hans-Joachim Ihde und der US-Hedgefonds Elliott.

Die Stimmung an der Wall Street blieb angesichts von Gaskrise, Inflationsschock und Rezessionssorgen angeschlagen. Nach anfänglichen Kursgewinnen drehte der Dow Jones 1,1 Prozent ins Minus.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5649789
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ vom 03.09.2022 / amon, Reuters,dpa
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.