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Aktien:Dax stagniert vor Zinsentscheid

Die Börsen kommen am Tag der Zinsentscheidung in den USA nicht vom Fleck. Negative Akzente setzt im Dax die Deutsche Post nach der Prognosesenkung des US-Rivalen Fedex.

Vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank am Abend haben Anleger sich kaum aus der Deckung getraut. Der Dax lag am Mittwoch 0,1 Prozent höher bei 12 390 Punkten. Im Blick behielten die Börsianer auch die Spannungen am Golf nach den Angriffen auf saudi-arabische Öl-Anlagen.

Am deutschen Aktienmarkt gehörte die Deutsche Post mit einem Kursminus von 1,2 Prozent zu den größten Verlierern. Der US-Rivale FedEx verbuchte im abgelaufenen Quartal einen Gewinnrückgang und rechnet für das Gesamtjahr mit einem Ergebnis unter den Markterwartungen. Diese Entwicklung lasse sich aber nicht eins zu eins auf die Deutsche Post übertragen, schrieb Analyst David Kerstens von der Investmentbank Jefferies. FedEx habe schließlich immer noch mit der Integration des Paketdienstes TNT Express zu kämpfen. FedEx-Titel brachen in New York um 13 Prozent ein.

Wirecard profitierten von Neuigkeiten zur Softbank-Kooperation. Wie der Zahlungsabwickler mitteilte, wurde mit einer Tochter des japanischen Konzerns eine Kooperationsvereinbarung unterzeichnet - nebst einer mit dem Softbank-Deal verbundenen Ausgabe einer Wandelanleihe. Wirecard-Titel stiegen an der Dax-Spitze um 3,6 Prozent. Gefragt waren die Papiere der Apple-Zulieferer AMS, Dialog Semiconductor und STMicro, die sich bis zu 1,8 Prozent verteuerten. Analysten zufolge übertreffen die Bestellungen für die neueste iPhone-Generation die des Vorgänger-Modells im Vorjahreszeitraum. Die Freude der Anleger über die regulatorische Freigabe für die Neuaufteilung des deutschen Energiemarktes hielt an. RWE-Aktien gewannen um 1,9 Prozent, Eon um 0,2 Prozent. Nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed baute der Dow Jones zunächst seine Verluste weiter aus. Bis zum Handelsende erholte sich der Leitindex von seinem Tagestief und schloss 0,1 Prozent im Plus bei 27 147 Zählern. Die Fed senkte angesichts wachsender Konjunktursorgen den Leitzins, wie vom Markt erwartet, um 25 Basispunkte - auf die neue Spanne von 1,75 bis 2,0 Prozent. Für ihre weiteren Zinsschritte gaben die Währungshüter unterschiedliche Signale. "Ob es sich beim jüngsten Zinsschritt nur um eine weitere Vorsichtsmaßnahme handelte oder ob die Fed tatsächlich einen längerfristigen Zinssenkungstrend verfolgt, ist unklar", sagte Chefvolkswirt Otmar Lang von der Targobank.

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SZ vom 19.09.2019 / amon, Reuters, dpa
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