Süddeutsche Zeitung

Aktien:Dax stabilisiert sich

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Nun nimmt Trump Frankreich ins Visier und will bestimmte Waren mit Zöllen belegen. Seine Drohung schickt die Aktien der französischen Luxusgüter-Anbieter auf Talfahrt. Der Dax kann sich dagegen halten.

Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Dienstag nach dem schwachen Wochenstart etwas gefangen. Am Montag hatte US-Präsident Donald Trump per Twitter überraschend Zölle auf Stahl und Aluminium aus Brasilien und Argentinien angekündigt, die "mit sofortiger Wirkung" in Kraft treten sollten - was die Kurse an den Börsen prompt absacken ließ. Auch wenn die US-Regierung gleich noch eine Drohung in Richtung Frankreich hinterherschickte, schloss der Dax um 0,2 Prozent höher bei 12 989 Punkten. Trump hatte am Dienstag seine Pläne für neue Strafzölle auf französische Produkte noch einmal offiziell bestätigt. Zugleich erklärte er, dass er es nicht eilig habe, ein Handelsabkommen mit China unter Dach und Fach zu bringen. "Die gestrigen Ereignisse sind der Beweis dafür, dass Trump unberechenbar bleibt und die Aufwärtsbewegung der vergangenen Wochen auf wackeligen Beinen steht", schrieb Marktexperte Milan Cutkovic vom Online-Broker Axitrader. Die Hoffnungen auf eine Weihnachtsrally und einen starken Abschluss des Börsenjahres seien deutlich gesunken.

Bei den Unternehmen waren europaweit Technologiewerte gefragt. So zählten im Dax die Papiere von Wirecard mit einem Aufschlag von 1,9 Prozent zu den größten Gewinnern. Im M-Dax zählten die Papiere des IT-Dienstleisters Bechtle mit einem Plus von 1,5 Prozent zu den Favoriten. Die Titel von MTU gewannen an erster Stelle im Dax um 3,6 Prozent dazu, nachdem erst am Montag mehrere Analysten ihre Kursziele für den Triebwerkhersteller hochgeschraubt hatten.

Die US-Zolldrohungen gegen Frankreich lasteten auf den Aktienkursen der französischen Luxusunternehmen. Hermès und Kering verloren mehr als zwei Prozent an Wert. LVMH gaben um 1,5 Prozent nach. Die Anteilsscheine des Glasflaschen-Spezialisten Verallia, der unter anderem den Champagner-Hersteller Dom Perignon beliefert, sackten um 1,7 Prozent ab. Auch Airbus-Papiere gaben 4,3 Prozent nach. Im Streit mit der Europäischen Union über Subventionen für den Flugzeugbauer könnte die US-Regierung wieder an der Zollschraube drehen. Weitere Informationen wollte das Büro des US-Handelsbeauftragten kommende Woche vorlegen.

Die schwindende Aussicht auf ein rasches Handelsabkommen mit China verschreckte die US-Anleger. Der Dow Jones verlor ein Prozent.

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SZ vom 04.12.2019 / amon, Reuters, dpa
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