Aktien:Dax stabilisiert sich

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Der deutsche Aktienmarkt legt zum Wochenschluss zu und kann somit mindestens einen Teil der jüngsten Verluste wettmachen. Rückenwind kommt von vagen Entspannungssignalen im US-chinesischen Handelsstreit.

Die Talfahrt der europäischen Börsen ist vorerst beendet. Der Dax legte am Freitag um 1,3 Prozent auf 11 563 Punkte zu. Eine nachhaltige Erholung sei zunächst aber nicht zu erwarten, warnte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. "Die Anleger bleiben hin- und hergerissen zwischen den Hoffnungen auf eine Annäherung zwischen den USA und China im Handelsstreit einerseits und der Furcht vor einer Rezession andererseits." Auftrieb erhielten die heimischen Börsen von Äußerungen von US-Präsident Donald Trump. Dieser rechnet nach eigenen Angaben nicht mit Vergeltungsmaßnahmen Chinas in Reaktion auf die geplante Verschärfung der US-Strafzölle. Vielmehr erwarte er eine rasche Einigung im Handelskonflikt. Positiv werteten Börsianer außerdem Pläne der Regierung in Peking, zur Ankurbelung der Konjunktur das verfügbare Einkommen von Arbeitnehmern zu erhöhen.

Zu den größten Gewinnern im Dax zählten die Aktien des Agrarchemie- und Pharmakonzerns Bayer. Die Titel legten nach einer Kaufempfehlung der Bank of America um 2,6 Prozent zu. Zur positiven Grundstimmung trugen Börsianern zufolge ermutigende Geschäftszahlen der US-Chipfirmen Nvidia und Applied Materials bei. Bei Nvidia fiel der Gewinnrückgang geringer aus als befürchtet. Applied Materials setzte sich für das laufende Quartal ein überraschend optimistisches Umsatz- und Gewinnziel. Vor diesem Hintergrund gehörten die Titel von Infineon mit einem Plus von zwei Prozent zu den Favoriten im Dax. Die Nvidia-Aktie stieg im US-Handel um 7,5 Prozent, die von Applied Materials gab dagegen um 0,8 Prozent nach.

Die United-Internet-Aktien machten ihre Vortagesverluste mehr als wett: Sie stiegen um 14 Prozent und notierten so hoch wie seit viereinhalb Wochen nicht mehr. Eine Gewinnwarnung hatte die Anleger amVortag vergrault, die Titel hatten 6,3 Prozent verloren. Das erscheine aber übertrieben, viele Analysten hätten ihre Kaufempfehlung beibehalten, sagte ein Händler.

Unterdessen kämpfte die Londoner Börse LSE mit technischen Problemen. Der Handelsstart verzögerte sich um etwa eineinhalb Stunden. Das ist der längste Ausfall seit acht Jahren.

Die Börsen an der Wall Street verzeichneten ebenfalls Gewinne. Der Dow Jones stieg bis zum Ende der Börsensitzung um 1,2 Prozent auf 25886 Punkte.

© SZ vom 17.08.2019 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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