Ermutigende Firmenbilanzen haben den europäischen Börsen erneut Auftrieb gegeben. Die Nachwehen der überraschend hohen US-Inflation verhinderten aber größere Kursgewinne. Der Dax stieg am Donnerstag zeitweise um 0,3 Prozent und erreichte mit 16 115 Punkten zum vierten Mal in sechs Tagen ein Rekordhoch. Am Handelsende notierte der deutsche Leitindex noch 0,1 Prozent im Plus bei 16 083 Punkten. Unterstützung erhielt der Dax zudem von Berichten, wonach der chinesische Immobilienentwickler Evergrande eine Zahlungsunfähigkeit erneut abgewendet habe, sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Einem Medienbericht zufolge leistete der hoch verschuldete Konzern Zinszahlungen für eine Anleihe kurz vor Ablauf der Nachfrist. Evergrande-Aktien stiegen daraufhin in Hongkong um knapp sieben Prozent.
An die Dax-Spitze setzten sich mit einem Plus von 2,9 Prozent die Siemens-Aktien. Der Technologiekonzern habe Quartalsergebnisse über Markterwartungen vorgelegt, lobte Analyst Philip Buller von der Berenberg Bank. Getragen werde dies von der starken Entwicklung der Digitalsparte. Positiv sei auch der Ausblick für 2022. Zu den Favoriten zählten auch Delivery Hero mit einem Kursplus von 1,4 Prozent. Der Essenslieferant habe ein solides Quartalsergebnis vorgelegt, lobte Analyst Giles Thorne von der Investmentbank Jefferies. Positiv sei zudem die Aussicht auf einen Gesamtjahresumsatz am oberen Ende der angepeilten Spanne.
Der Kampf gegen die Corona-Pandemie sorgte beim Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck KGaA zwar weiter für Schwung. Beim operativen Ergebnis und unter dem Strich jedoch mussten die Darmstädter im dritten Quartal Einbußen hinnehmen. Die Papiere fielen um 0,7 Prozent. Im M-Dax fielen die Aktien von K+S um knapp fünf Prozent. Der Salz- und Düngemittelhersteller kann eine Überprüfung seiner Bilanz durch die deutschen Finanzaufseher noch nicht abhaken.
An der Wall Street gab derbis 0,1 Prozent nach. Ein beschleunigtes Umsatzwachstum schickte die Aktien von Fossil auf Höhenflug. Die Papiere des Uhrenherstellers lagen 25 Prozent im Plus. Der Konzern rechnet 2021 mit einem Anstieg des weltweiten Nettoumsatzes um 19 Prozent, zuvor waren 17 Prozent erwartet worden.