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Aktien:Dax setzt Erholung fort

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Die Lockerung von Corona-Restriktionen beim wichtigen Handelspartner China facht die Risikofreude bei Europas Anlegern an. Allerdings bröckeln anfängliche Kursgewinne bis zum Handelsende spürbar ab.

Der Dax hat am Dienstag den dritten Handelstag in Folge zugelegt. Doch wie bereits zu Beginn der Woche bröckelten die zunächst deutlichen Aufschläge des Dax im Tagesverlauf spürbar ab, so dass zum Schluss nur noch ein kleines Plus von 0,4 Prozent bei 13 232 Punkten übrig blieb. Mut machte Investoren die Lockerung der Quarantäneregeln bei der Einreise nach China. Dank sinkender Corona-Fallzahlen rechneten sie zwar mit einer Erholung der chinesischen Wirtschaft, schrieben Analysten der Bank of America. "Angesichts der schwachen Inlandsnachfrage und anhaltender Corona-Unsicherheiten wird der Erholungspfad aber steinig."

Bei den Aktienwerten rückten die Sportartikel-Hersteller ins Rampenlicht, nachdem US-Branchenprimus Nike mit seinen Zahlen enttäuscht hatte. Der Quartalsgewinn habe lediglich wegen positiver Steuereffekte die Erwartungen übertroffen, monierte Camilo Lyon vom Brokerhaus BTIG. Außerdem blieben die Gesamtjahresziele hinter den Erwartungen zurück. In New York gaben Nike-Titel um fast sieben Prozent nach. Hierzulande zählten die Aktien der Konkurrenten Adidas und Puma mit minus 0,9 beziehungsweise minus 2,2 Prozent zu den schwächsten Dax-Werten.

Luftfahrtwerte waren angesichts des wieder auflebenden Tourismus gefragt. Im Dax gewannen MTU-Titel 3,5 Prozent und Airbus 1,7 Prozent. Die Papiere von Fraport verteuerten sich im M-Dax um 1,4 Prozent, die der Lufthansa lagen zuletzt knapp ein Prozent höher. Die Fluglinie nimmt wegen der gestiegenen Ticketnachfrage nun den Großraumjet A-380 von Airbus wieder in Betrieb. Der Auftrag zur Lieferung von Fahrassistenz-Systemen für künftige Elektroautos von BMW ermunterte Anleger zum Einstieg bei Valeo. Die Aktien des französischen Zulieferers stiegen in Paris um vier Prozent. BMW-Titel rückten um ein Prozent vor. Die Anteile von VW zogen um 1,4 Prozent an. "Wir verdienen so viel wie nie - trotz Halbleiter-Mangels und stockender Lieferketten", sagte Konzernchef Herbert Diess auf einer Belegschaftsversammlung in Wolfsburg.

Die eingetrübte Konsumlaune in den USA zog die Börsen an der Wall Street ins Minus. Der Dow Jones schloss 1,6 Prozent tiefer, der technologielastige Nasdaq büßte drei Prozent ein. Das US-Verbrauchervertrauen hatte sich im Juni überraschend stark abgeschwächt

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SZ vom 29.06.2022 / rih, Reuters, dpa
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