Aktien:Dax richtungslos

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Leichte Gewinne gibt der deutsche Leitindex bis zum Schluss wieder ab. Etwas Unterstützung kommt von den Aktien der Banken, die deutlich zulegen. Die Autoaktien profitieren von Fusionsfantasien.

Die europäischen Aktienmärkte haben am Mittwoch keine klare Richtung gefunden. "Vor allem das Brexit-Chaos sorgte bei Marktteilnehmern für Zurückhaltung", sagte Analyst Ulrich Wortberg von der Landesbank Helaba. Dazu würden immer wieder Konjunktursorgen als Grund für die schwachen Börsen genannt. Zwar deuteten nicht alle Wirtschaftsdaten auf eine Abkühlung hin. Doch die Anleger schienen entsprechende Informationen asymmetrisch wahrzunehmen: Während negative Daten ins Schema passten, würden positive Meldungen ignoriert. Der Dax beendete den Handel unverändert bei 11 419 Punkten. Vorübergehend verlieh die Nachricht, dass die Europäische Zentralbank Erleichterungen für die unter der jahrelangen Tiefzinsphase leidenden Banken erwäge, den Kursen etwas Auftrieb. Vor allem die Aktien von Finanzinstituten aus der Euro-Zone legten zu, der entsprechende Index gewann zuletzt zwei Prozent. Hierzulande zählten die Papiere der Deutschen Bank und der Commerzbank zu den Top-Favoriten (nebenstehender Bericht).

Daneben waren Automobilaktien gefragt. Renault-Titel legten in Paris um 2,8 Prozent zu. Der französische Konzern will Medienberichten zufolge nach der geplanten Fusion mit seinem japanischen Partner Nissan weiter zukaufen. Ein Kandidat sei Fiat-Chrysler, an dem auch Renault-Rivale Peugeot interessiert ist. Fiat-Aktien stiegen in Mailand 2,6 Prozent, Peugeot gewannen in Paris 2,7 Prozent. Zu den größten Dax-Gewinnern zählten die Aktien von Daimler mit einem Aufschlag von 1,9 Prozent. Der Autobauer stehe einem Zeitungsbericht zufolge kurz vor dem Verkauf der Hälfte seiner Kleinwagentochter Smart an den chinesischen Branchenkollegen Geely.

Mit einem Minus von 5,2 Prozent waren die Titel von Infineon der größte Dax-Verlierer. Der Chipkonzern hatte seine seine Gesamtjahresziele zusammengestrichen. Die Aktie von Südzucker sackte im S-Dax um 11,6 Prozent ab. Bei Europas größtem Zuckerkonzern bricht der operative Gewinn weg. Ebenfalls im S-Dax stachen die Titel von Nordex mit plus zehn Prozent hervor. Gut gefüllte Auftragsbücher stimmen den Windturbinenbauer zuversichtlich, die Erlöse 2019 um gut 40 Prozent auf bis zu 3,5 Milliarden Euro zu steigern.

An der Wall Street gab der Dow Jones bis zum Handelsschluss um 0,3 Prozent nach.

© SZ vom 28.03.2019 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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