Der Dax hat am Dienstag nach einem verhaltenen Start ein Rekordhoch erreicht. Der deutsche Leitindex kletterte bis auf 16 102 Punkte und verlor dann an Schwung. Am Handelsende notierte das Börsenbarometer mit 16 040 Punkten nahezu unverändert. "Auch wenn es dem Deutschen Aktienindex an Dynamik fehlt, der Aufwärtstrend ist intakt", konstatierte Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Das billige Geld der Notenbanken, aber auch erfreuliche Unternehmensgewinne seien dafür verantwortlich. Gestützt wurde der Dax von einem überraschenden Anstieg des ZEW-Index. Börsenprofis blickten im November wieder etwas optimistischer auf den Konjunkturaufschwung in Deutschland.
Thema bleibt indes die laufende Berichtssaison, die unter anderem Geschäftszahlen von Munich Re und Bayer lieferte. So stimmten eine hohe Nachfrage nach Saatgut und Pflanzenschutzmitteln sowie Zuwächse im Pharmageschäft den Agrarchemie- und Pharmakonzern Bayer etwas zuversichtlicher. Damit zählten die Aktien der Leverkusener mit einem Plus von 1,5 Prozent zu den größten Dax-Gewinnern. Demgegenüber fielen die Papiere von Munich Re um 2,5 Prozent, nachdem der Rückversicherer die Anleger mit seinen endgültigen Quartalszahlen nicht überzeugen konnte.
Von der Aufhebung der Reisebeschränkungen in die USA profitierten die Aktien der Fluggesellschaften nur zeitweise deutlich. Lufthansa-Titel schlossen nur noch 0,4 Prozent im Plus. Auch die Anteilsscheine von Fraport gaben Gewinn ab und lagen 0,6 Prozent höher. Die Erholung des Flugverkehrs von der Corona-Krise erhöht die Zuversicht des Frankfurter Flughafenbetreibers. Die Titel des Triebwerksherstellers Rolls-Royce zogen an der Börse in London um 3,6 Prozent an. Die britische Regierung sagte dem Konzern umgerechnet 246 Millionen Euro zu, um den Bau des ersten Mini-Kernreaktors des Landes zu unterstützen. Damit soll der Verbrauch von fossilen Brennstoffen weiter reduziert werden. Nach den jüngsten Kursrekorden an der Wall Street machten einige Anleger Kasse. Der Dow Jones verlor 0,3 Prozent. General-Electric-Papiere stiegen hingegen um 2,6 Prozent. Der Siemens-Rivale will sein Medizintechnik-, Luftfahrt- und Energie-Geschäft in drei eigene börsennotierte Firmen aufspalten.