Der deutsche Aktienmarkt hat nach seiner Vortagesrally am Freitag eine Atempause eingelegt. Der Dax lag am Handelsende 0,6 Prozent tiefer bei 12 528 Punkten. Am Donnerstag hatte der deutsche Leitindex knapp drei Prozent zugelegt und damit das bisherige Wochenplus aufknapp vier Prozent ausgebaut. Die Handelsumsätze waren jedoch insgesamt dünn, weil sich Investoren wegen des verlängerten Wochenendes in den USA nicht zu weit aus dem Fenster lehnen wollten. Die Wall Street blieb wegen des anstehenden US-Unabhängigkeitstages geschlossen. Der Markt schwankt weiterhin zwischen der Hoffnung auf eine Erholung der Konjunktur und Corona-Sorgen, die derzeit fast jeden Tag mit neuen hohen Infektionszahlen vor allem in den USA befeuert werden.
Unter den Einzelwerten stachen die Aktien von Delivery Hero mit einem Plus von 4,7 Prozent auf 102,65 Euro als M-Dax-Spitzenreiter positiv hervor. Die Papiere des Essenslieferdienstes knackten erstmals die Marke von 100 Euro und erklommen ein Rekordhoch. Damit summiert sich der bisherige Jahresgewinn der Anteilsscheine auf mehr als 45 Prozent. Delivery Hero verdoppelte im Juni die Anzahl der Bestellungen, woraus sich für das zweite Quartal ein Auftragsplus von 94 Prozent ergab.
Die Anteilsscheine von Heidelbergcement gewannen 1,1 Prozent, nachdem die Analysten von Morgan Stanley das Kursziel angehoben hatten. Die Papiere von Jenoptik bauten ihre Vortagesgewinne aus und stiegen um 0,8 Prozent. Experten reagierten positiv auf die Übernahme von Trioptics am Vortag, einem Anbieter von Mess- und Fertigungssystemen für optische Komponenten. Aktien von Qiagen legen um 0,8 Prozent zu, nachdem sich gegen die geplante Übernahme des Biotechunternehmens Widerstand regt. Das Angebot des US-Laborausrüsters Thermo Fisher von 39 Euro je Aktie sei deutlich zu niedrig, sagte ein Qiagen-Großaktionär.
Nach der US-Zulassung von Remimazolam zur Kurznarkose sprangen die Aktien des Aachener Pharmaunternehmens Paion um gut 13 Prozent nach oben. Nach dem Erfolg erhält Paion vom Entwicklungspartner Cosmo eine Meilensteinzahlung von 15 Millionen Euro zuzüglich gestaffelter Lizenzgebühren von mindestens 15 Prozent auf den US-Nettoumsatz.