Aktien:Dax  leicht im Minus

Das als chaotisch gewertete TV-Duell im US-Präsidentschaftswahlkampf sorgt für gedämpfte Stimmung am deutschen Aktienmarkt. Positive US-Konjunkturdaten ziehen den Dow ins Plus.

Die Dax-Anleger sind auch zur Wochenmitte auf der Hut geblieben. Das von Beobachtern als chaotisch gewertete TV-Duell im US-Präsidentschaftswahlkampf hatte den deutschen Leitindex am Mittwoch zwischenzeitlich um rund ein Prozent ins Minus gedrückt, bevor eine Reihe erfreulicher Konjunkturnachrichten aus den USA für etwas Entspannung sorgte. Am Ende schloss der Dax 0,5 Prozent tiefer bei 12 761 Punkten. Der Schlagabtausch zwischen Präsident Donald Trump und seinem Herausforderer Joe Biden war geprägt von gegenseitigen Beleidigungen und persönlichen Angriffen. Trump ließ erneut offen, ob er eine Niederlage am 3. November ohne weiteres hinnehmen werde, und warnte vor massivem Wahlbetrug bei der Briefwahl. "Damit wächst unter den Investoren zunehmend die Angst, dass auch die Wahl selbst im Chaos enden könnte, falls Trump eine eventuelle Niederlage nicht akzeptieren sollte", sagte Stratege Milan Cutkovic vom Handelshaus AxiTrader. Auf den Aktien der Chip-Branche lastete Börsianern zufolge ein trüber Ausblick des US-Chipherstellers Micron. Die Papiere des Halbleiterherstellers Infineon gaben 0,3 Prozent nach, Siltronic verloren 0,9 Prozent. Micron-Papiere verloren in New York 7,4 Prozent. Anleger machten nach den jüngsten Kursgewinnen in dem Sektor deswegen lieber Kasse, sagte ein Händler. Das Tübinger Biotech-Unternehmen Curevac gab den nächsten Schritt bei der Prüfung seines Impfstoffkandidaten CVnCoV bekannt. Der erste Teilnehmer an einer klinischen Phase-2a-Studie ist geimpft worden. Erste Daten werden im vierten Quartal erwartet. Curevac-Papiere stiegen in Frankfurt um 4,3 Prozent.

Der Ölkonzern Royal Dutch Shell will im Zuge seiner Umstellung auf weniger umweltschädliche Energien bis zu 9 000 Stellen streichen. Die Umstrukturierung soll ab 2022 zu Einsparungen von bis zu 2,5 Milliarden Dollar jährlich führen. Shell-Papiere gaben in Amsterdam 1,3 Prozent nach. An der Wall Street stieg der Dow Jones um 1,2 Prozent auf 27 782 Punkte. Die Aktien der Datenanalysefirma Palantir stießen beim Börsengang in New York auf rege Nachfrage der Investoren. Die Aktie schloss bei 9,50 Dollar und damit rund 33 Prozent über dem Referenzpreis von 7,25 Dollar.

Insgesamt wurde das Unternehmen am ersten Handelstag mit 15,6 Milliarden Dollar bewertet.

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