Aktien:Dax legt weiter zu

Anleger greifen auch zum Wochenschluss bei Aktien zu. Schlechter als erwartete Daten zum US-Arbeitsmarkt beeinflussen ihre Kauflaune nicht. Die Aktien von Thyssenkrupp sind erneut gefragt.

Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag an seine jüngsten Gewinne angeknüpft. Der Dax trotzte eher enttäuschenden Daten zum US-Arbeitsmarkt und rückte bis zum Handelsschluss um 0,5 Prozent auf 12 192 Punkte vor. Auf Wochensicht hat der deutsche Leitindex etwa zwei Prozent hinzugewonnen.

Auf der Unternehmensseite stand erneut der Konzern Thyssenkrupp im Blickpunkt. Der finnische Aufzugshersteller Kone ist an der profitablen Aufzugssparte des Mischkonzerns interessiert. Das sei zwar nicht neu, hebe aber die Stimmung, sagte ein Börsianer. Thyssenkrupp-Titel führten mit einem Plus von 4,7 Prozent die Dax-Gewinner an. In Helsinki erreichten Kone-Aktien mit 55,44 Euro ein Rekordhoch.

Die Aktien des Mobilfunkbetreibers Drillisch sprangen mit plus 11,2 Prozent an die M-Dax-Spitze. Die Titel der Drillisch-Mutter United Internet gewannen um 7,4 Prozent hinzu. Drillisch bekräftigte, dass die Kosten für den Aufbau eines 5G-Netzes größtenteils aus laufenden Einnahmen finanziert werden können.

Im S-Dax büßten die Papiere von Nordex 0,8 Prozent ein. Ohne Offshore-Geschäft und Kosteninitiativen gebe es für die Margen des deutschen Windkraftanlagenherstellers nur wenig Luft nach oben, schrieben die Analysten US-Investmentbank Bank of America.

Die Aktien des niederländischen Navigationsspezialisten Tomtom legten in Amsterdam um zeitweise fünf Prozent zu. Microsoft will Tomtom-Navigation in seine Plattform für Automobil-Software einbauen. Ein nicht so stark wie erhofft ausgefallener US-Stellenaufbau stimmte Anleger an den US-Börsen etwas vorsichtig. Der Dow Jones schloss 0,3 Prozent im Plus. Der Aufschwung am Arbeitsmarkt hat sich im August etwas deutlicher als erwartet abgeschwächt. Es entstanden 130 000 neue Jobs statt der von Analysten vorhergesagten 158 000. Allerdings wuchsen die Löhne etwas stärker als gedacht. "Wenn die Löhne und schließlich die Inflation ansteigen, wird es für die Fed deutlich schwieriger, die Zinsen deutlich zu senken", sagt Marktexperte Thomas Altmann vom Handelshaus QC Partners. US-Kartellermittlungen setzten Facebook zu. Die Aktien verloren 1,8 Prozent. Der New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James zufolge geht es unter anderem um die Frage, ob Verbraucherdaten missbräuchlich genutzt wurden.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: