Aktien:Dax kräftig im Minus

Die Anleger sind hochnervös und flüchten aus dem Aktienmarkt. Selbst überraschend ermutigende Firmenbilanzen wie die der Deutschen Bank konnten dem Verkaufsdruck kaum etwas entgegensetzen.

Die Aussicht auf weitere harte Einschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie hat am Mittwoch erneut deutliche Spuren an Europas Börsen hinterlassen. Der Dax sackte deutlich unter die Marke von 12 000 Punkten und schloss 4,2 Prozent tiefer bei 11 561 Punkten. "Dass ein zweiter Lockdown in Deutschland kommen wird, steht so gut wie fest", sagte Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung zufolge droht die zweite Corona-Welle die Erholung der Konjunktur abzuwürgen.

Die Bilanzsaison gewann derweil an Intensität. Nach der Vorlage von Geschäftszahlen begab sich der Aktienkurs der Deutschen Bank auf Achterbahnfahrt. Die Titel gaben trotz eines unerwarteten Quartalsgewinns in der Spitze um gut fünf Prozent nach und zogen im späteren Verlauf zeitweise um bis zu drei Prozent an. Zuletzt notierte das Papier wieder 1,9 Prozent im Minus. Inmitten der größten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten riss die Deutsche Bank das Ruder herum. Dank des Investmentbankings, das lange Zeit Verluste einfuhr, verdienten die Frankfurter im Sommer deutlich mehr als erwartet. Die Aktie von Delivery Hero war der einzige Dax-Wert mit Gewinnen. Ein Umsatzsprung und eine Prognoseanhebung des Essenslieferanten verteuerte die Anteile zeitweise um fast fünf Prozent. Delivery Hero zählt zu den Profiteuren der Corona-Krise. Dagegen verloren die Papiere von Beiersdorf am Dax-Ende 6,5 Prozent an Wert. Der Konsumgüterhersteller spürte im dritten Quartal zwar eine Umsatzbelebung, doch eine nachhaltige Entspannung sieht der Konzern noch nicht.

Die Angst vor neuen Einschränkungen trifft die Automobilwerte besonders hart. Im Dax gaben Daimler, BMW und VW zwischen knapp fünf und sechs Prozent ab.

Ein drohender Rückschlag für die Wirtschaft belastete auch die US-Börsen. Der Dow Jones schloss 3,4 Prozent im Minus bei 26 521 Punkten. Bei den Unternehmen gehörte Boeing mit einem Minus von 4,6 Prozent zu den Verlierern. Der Flugzeugbauer schreibt nach einem Umsatz-Einbruch das vierte Quartal in Folge rote Zahlen. Dagegen stiegen die Aktien von General Electric (GE) um 4,5 Prozent, nachdem der Siemens-Konkurrent ermutigende Quartalsergebnisse vorgelegt hatte.

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