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Aktien:Dax kommt nicht vom Fleck

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Die Hängepartie des Dax knapp unterhalb seines Rekordhochs setzt sich fort. Der deutsche Leitindex pendelt um den Schlusskurs vom Montag hin und her.

Am Tag vor der Unterzeichnung der ersten Phase eines Handelsabkommens zwischen den USA und China sind Europas Anleger keine größeren Aktienengagements eingegangen. Der Dax beendete am Dienstag den Handel nahezu unverändert bei 13 456 Punkten. Die tatsächlichen Regelungen des Vertragswerks seien überschaubar, sagte Carsten Mumm, Chefvolkswirt bei der Privatbank Donner & Reuschel. Der Blick richte sich daher auf die folgenden Verhandlungen über die zweite Phase des Handelsabkommens. Angesichts der US-Präsidentenwahl im November erhöhe sich in den USA nun der Druck, bei weiteren Abkommen eine harte Linie zu verfolgen, sagte Anlageanalyst Neil Wilson vom Brokerhaus Markets.com. "Das ist ein Waffenstillstand, kein Friedensvertrag."

Zu den größten Verlieren am deutschen Aktienmarkt gehörten die im M-Dax notierten Titel des Chemiekonzerns Evonik, die um vier Prozent auf 25,51 Euro nachgaben. Der Großaktionär RAG-Stiftung hatte ein Aktienpaket von 5,4 Prozent zu 25,30 Euro je Aktie bei Investoren platziert. Dieses zusätzliche Angebot belastete den Kurs. Die Papiere von Dialog Semiconductor sanken m 2,4 Prozent. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem sich der Aktienkurs des Chipherstellers in den letzten zwölf Monaten mehr als verdoppelt hatte. Als schwächster S-Dax-Wert präsentierten sich Salzgitter-Aktien mit minus 11,8 Prozent. Der Stahlkonzern muss fast 200 Millionen Euro abschreiben. Südzucker-Aktien rutschten zeitweise um 8,6 Prozent ab, machten die Verluste zuletzt aber wieder wett. Nach Ansicht von Analysten belegen die Quartalszahlen des Unternehmens, dass die Zuckerpreise unter Druck bleiben. In New York stieg der Dow Jones zeitweise um 0,5 Prozent auf ein Rekordhoch von 29 045 Punkten, gab aber bis zum Schluss die Gewinne größtenteils wieder ab. Der Fokus lag auf ersten Geschäftszahlen einiger Großbanken zum Auftakt der US-Bilanzsaison. Nach guten Zahlen gewannen die Aktien von JPMorgan und Citigroup jeweils etwa ein Prozent. Dagegen litt Wells Fargo unter Rechtskosten, die Aktien verloren 5,4 Prozent. Titel des Deutsche-Post-Rivalen Fedex zogen um 1,8 Prozent an. Einem CNBC-Bericht zufolge untersagt der Online-Gigant Amazon seinen Händlern nicht mehr den Warenversand mit der Fedex-Tochter Fedex Ground.

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SZ vom 15.01.2020 / rih, Reuters, dpa
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