Süddeutsche Zeitung

Aktien:Dax kann Gewinne nicht halten

Nach einem neuen Höchststand gibt der Dax wegen schwächerer US-Börsen seine Gewinne ab.

Der Dax hat am Mittwoch seinen Rekordlauf mit Trippelschritten fortgesetzt. Mit der Tagesspitze bei knapp 16 284 Punkten rückte die Marke von 16 300 Punkten näher. Im Laufe des Nachmittags schwanden aber die Gewinne mit den schwächeren Wall Street. Der Dax schloss mit 16251 Punkten kaum verändert. "Die Serie der Allzeithochs scheint kein Ende zu nehmen", sagte Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partner. "Die Börsianer scheinen sich im Moment nur eine Frage zu stellen: Wie hoch kann der Dax fliegen?" Gestützt wurden die Aktienmärkte durch die anhaltende Euro-Schwäche, die die Wettbewerbschancen heimischer Unternehmen im Welthandel steigert.

Im Dax zogen vor allem die Aktien von Siemens Healthineers und FMC die Blicke auf sich. Der Medizintechnikkonzern setzte sich noch etwas höhere Mittelfristziele als bereits erwartet wurde. Die Papiere sprangen auf ein Rekordhoch und setzten sich an der Index-Spitze fest, wo sie zuletzt um 5,6 Prozent zulegten. Die Anteile der Muttergesellschaft Siemens profitierten ebenfalls und erreichten mit einem Plus von 0,7 Prozent ein Rekordhoch. Die größten Verluste im Dax verzeichneten die Aktien von FMC. Sie fielen um mehr als zwei Prozent. Der Dialysekonzern leidet unter Kostendruck und den Folgen der Corona-Pandemie, ein Sparprogramm soll helfen.

Im M-Dax zählten die Anteile von Auto1 mit plus 1,8 Prozent zu den Top-Favoriten. Der Online-Gebrauchtwagenhändler legte starke Quartalszahlen vor und hob zudem erneut seine Umsatzprognose an. Auto1 war erst Anfang des Jahres an die Börse gegangen, hatte damit bisher allerdings wenig Glück. Im Oktober erreichten die Papiere ihren tiefsten Stand. Die Ankündigung einer Hybrid-Wandelanleihe drückte die Aktien von Encavis stark ins Minus. Die Titel des Wind- und Solarpark-Betreibers fielen am S-Dax-Ende um 5,7 Prozent.

Die Sorge der Anleger , die US-Notenbank könnte nach den starken Daten zum US-Einzelhandel die Zinsen früher als erwartet erhöhen, bremste Wall Street aus. Der Dow Jones gab bis zum Handelsende 0,6 Prozent nach. Unter den Einzelwerten verloren die Aktien des Finanzkonzerns Visa 4,7 Prozent. Der Online-Gigant Amazon will im nächsten Jahr wegen anhaltend hoher Gebühren keine Visa-Kreditkarten mehr aus Großbritannien annehmen.

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SZ vom 18.11.2021 / amon, Reuters, dpa
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