Aktien:Dax im Sinkflug

Die hohen Inflationsraten, die Aussicht auf eine straffere US-Geldpolitik und die Omikron-Welle sind Gründe, die Anleger vorsichtig zu stimmen. Auch der Start in die Berichtssaison in den USA fällt enttäuschend aus.

Der Dax hat zum Wochenschluss Verluste verzeichnet: Die hohen Inflationsraten, die Aussicht auf eine straffere US-Geldpolitik, die Omikron-Welle und die anlaufende Berichtssaison sind laut Börsianern genug Gründe, die Anleger am deutschen Aktienmarkt erst einmal vorsichtig zu stimmen. "Die Marke von 16 000 Punkten ist im Moment eine verdammt hohe Hürde für den Dax", sagte Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Die Angst, gleich zu Jahresbeginn auf der falschen Seite positioniert zu sein, ist riesig." Der deutsche Leitindex verlor am Freitag knapp ein Prozent auf 15 883 Zähler.

Im Dax zogen die vorläufigen Zahlen des Schwergewichts SAP die Blicke auf sich. Die Freude über ein Wachstum des Cloud-Geschäfts am oberen Ende der angepeilten Spanne war schnell verflogen. Die Aktien des größten europäischen Software-Hauses drehten nach anfänglichen Gewinnen ins Minus und schlossen fast unverändert. "Die operative Gewinnmarge hat mit dem Umsatzanstieg nicht schrittgehalten", sagte ein Börsianer. Zudem sei der Ausblick recht zurückhaltend. Gefragt waren hingegen die Aktien von Wacker Chemie, die sich mit plus 7,3 Prozent an die M-Dax-Spitze setzten. Der Spezialchemiekonzerns verdoppelte den operativen Gewinn im vergangenen Jahr und übertraf damit deutlich die Erwartungen. Einen rabenschwarzen Tag erlebten an der Pariser Börse die Aktionäre des Energiekonzerns EdF. Der von der französischen Regierung angeordnete Verkauf günstigen Atomstroms an die Konkurrenz brockte dem Konzern den größten Kurssturz der Firmengeschichte ein. Die Aktien des staatlichen Versorgers fielen um bis zu 25 Prozent. An der Wall Street drückte ein verpatzter Start in die Bilanzsaison den Dow Jones um 0,6 Prozent ins Minus. Die Großbanken JPMorgan und Citigroup konnten nicht mit ihren Geschäftszahlen überzeugten. So überschattete ein schwächelndes Handelsgeschäft den Quartalsgewinn von JP Morgan. Die Aktien sackten um sechs Prozent ab. Die Anteilsscheine der Citigroup gaben um 1,3 Prozent nach, nachdem der Gewinn des Geldhauses im letzten Quartal des vergangenen Jahres um mehr als ein Viertel eingebrochen war.

Die Kursseiten mit den Devisen, Anleihen und Rohstoffen finden Sie heute auf der Seite 34.

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