Aktien:Dax im Minus

Unerwartet schwache US-Konjunkturdaten drücken auf die Stimmung an den Börsen. Die Zahlen schüren bei Investoren die Furcht vor einer Konjunkturabkühlung. Dementsprechend drehen die Indizes ins Minus.

Die Hoffnung auf ein baldiges Ende des Zollstreits zwischen den USA und China hat den Aktienbörsen zeitweise Auftrieb gegeben. Nach unerwartet schwachen Konjunkturdaten aus den USA zu Energiepreisen und Einzelhandelsumsätzen drehte der Dax im Handelsverlauf ins Minus. Der deutsche Leitindex notierte zum Schluss 0,7 Prozent schwächer bei 11 090 Punkten, nachdem er zuvor noch knapp ein Prozent zugelegt hatte. "Die US-Einzelhandelsdaten waren so schwach wie seit über neun Jahren nicht mehr und das schürt Sorgen um die US-Wirtschaft", sagte ein Aktienhändler. In der US-Einzelhandelsbranche, die für die weltweit größte Volkswirtschaft von großer Bedeutung ist, gingen die Umsätze im Dezember im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Prozent zurück. Die Experten hatten mit einem Zuwachs gerechnet. "Die Zahlen waren ziemlich enttäuschend und bedenklich ist vor allem, dass Verbraucher im wichtigen Weihnachtsgeschäft weniger ausgegeben haben", sagte Randy Frederick, Chefanalyst beim Brokerhaus Charles Schwab in Texas.

Am deutschen Markt stand neben der Commerzbank der europäische Flugzeugbauer Airbus im Fokus. Die im M-Dax notierten Papiere legten in der Spitze um 7,4 Prozent zu. Airbus hatte sehr starke Quartalsergebnisse vorgelegt. Die angekündigte Einstellung des Baus des Prestige-Fliegers A380 komme nicht überraschend und habe daher keinen Einfluss auf den Aktienkurs, hieß es. Die wegen möglicher Bilanzierungsverstöße seit Tagen im Fokus stehenden Wirecard-Aktien verzeichneten erneut hohe Kursausschläge. Zeitweise stiegen die Titel am Donnerstag um mehr als sieben Prozent.

Ein vorsichtiger Ausblick der Deutschen Börse verstimmte deren Aktionäre. Für die Papiere des Börsenbetreibers ging es um gut drei Prozent bergab. Die Aktien von Gerresheimer stiegen um 9,6 Prozent. Der Spezialverpackungshersteller profitierte von einer Geschäftserholung in den USA. Händler wie Analysten lobten insbesondere die Gewinnentwicklung.

An der Wall Street beendete der Dow Jones den Handel um 0,4 Prozent tiefer. Die Aktien von Coca-Cola verloren mehr als acht Prozent an Wert. Der US-Getränkekonzern kämpft mit höheren Kosten und einer schwächeren Nachfrage und stellt geringere Erträge in Aussicht, als von Analysten erwartet.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: