Aktien:Dax gibt weiter nach

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Aussagen des Chefs des Impfstoffherstellers Moderna zur neuen Virus-Variante Omikron machen die Anleger nervös. Zusätzlichen Druck lösten Aussagen zur weitern Geldpolitik von US-Notenbank-Chef Jerome Powell aus.

Aus Furcht vor einem Rückschlag für die Weltwirtschaft haben sich am Dienstag viele Anleger aus den europäischen Aktienmärkten zurückgezogen. Der Dax rutschte um 1,2 Prozent auf 15 100 Punkte ab. Hintergrund der neuen Verunsicherung war eine Warnung des Impfstoff-Herstellers Moderna. Nach Ansicht von Moderna-Chef Stephane Bancel sind die jetzigen Corona-Impfstoffe weniger wirksam gegen die neu entdeckte Omikron-Variante des Virus. Zudem werde es wohl länger dauern, bis angepasste Vakzine in ausreichendem Umfang hergestellt werden könnten. "Das ist keine gute Nachricht", sagte Analyst Joseph Capruso von der Commonwealth Bank.

Gegen den negativen Trend entwickelten sich erneut die Aktien von Pandemie-Profiteuren, allen voran jene des Laborausrüsters Sartorius mit einem Plus von knapp fünf Prozent an der Dax-Spitze. Zykliker, wie Covestro und einige Werte aus der Autoindustrie, gerieten angesichts der Sorgen um eine schwächere Konjunktur und nochmals größere Lieferkettenprobleme ins Hintertreffen. Auch Papiere aus der Freizeitbranche wie CTS Eventim litten unter dem Szenario weiterer Einschränkungen durch die Pandemie. Die Titel des Ticketanbieters verloren zwei Prozent. Indes bekamen die Papiere der Shop Apotheke Rückenwind von einem optimistischen Analystenkommentar und zogen um 3,2 Prozent an.

Auf europäischer Ebene stand die Aktie von Inditex unter Druck. Sie verlor als schwächster Wert im Euro Stoxx 50 5,7 Prozent. Der Zara-Mutterkonzern wechselt nach nur zweieinhalb Jahren seinen Vorstandsvorsitzenden aus. Die Kurse an der Wall Street beschleunigen ihre Talfahrt nach dem Auftritt von US-Notenbank-Chef Jerome Powell vor einem Kongressausschuss. Das Risiko einer höheren Inflation habe zugenommen und es sei angemessen, die Beendigung der Anleihenkäufe ein paar Monate früher in Betracht zu ziehen, erklärte Powell. Der Dow Jones lag am Handelsende 1,9 Prozent im Minus bei 34 484 Zählern. Die Aktien von Meta - besser bekannt unter dem früheren Namen Facebook - verloren vier Prozent. Die britische Kartellbehörde will das Online-Netzwerk zwingen, die im vergangenen Jahr übernommene Clip-Plattform Giphy wieder zu verkaufen, da der Zusammenschluss den Wettbewerb zwischen Online-Diensten in Großbritannien schwäche.

© SZ vom 01.12.2021 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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