Nach den jüngsten Kursgewinnen haben sich Europas Aktienanleger am Mittwoch zurückgehalten. Der Dax verlor um 0,4 Prozent auf 11 325 Punkte. Nach dem Anstieg auf ein Zweimonatshoch am Dienstag gehe den Börsen nun wieder die Luft aus, sagten Händler. Auch erinnerten negative Nachrichten von Daimler die Investoren daran, dass der Handelsstreit zwischen China und den USA noch lange nicht vom Tisch sei und seine Spuren in den Bilanzen der Unternehmen hinterlasse, sagte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets.
Die Aktie von Daimler sackte um 1,8 Prozent ab und war damit der größte Verlierer im Dax. Dem Auto- und Lkw-Bauer waren 2018 die Gewinne weggebrochen. Außerdem rechnet Daimler auch 2019 mit einer schwachen Profitabilität im Pkw-Kerngeschäft und kappte die Dividende. Der Anteilsschein der Munich Re zählte hingegen mit plus 0,8 Prozent zu den Spitzenwerten. Trotz vieler Großschäden im abgelaufenen Jahr erzielte der weltweit größte Rückversicherer einen überraschend hohen Milliardengewinn und schnitt zugleich besser ab als am Markt erwartet worden war. Die Dividende soll zudem auf 9,25 Euro steigen.
Gemischte Reaktionen gab es auf die - im Vorfeld bereits erwartete - Entscheidung der EU-Kommission, die Zug-Fusion von Siemens und Alstom zu verbieten. Während Siemens-Aktien ein Prozent schwächer schlossen, zogen die Papiere von Alstom um 4,1 Prozent an. Die Analysten der Berenberg Bank verwiesen auf die guten Wachstumsaussichten für die Franzosen und darauf, dass ein Zusammengehen mit Bombardier Transportation für Alstom eine interessante Alternative wäre.
Im M-Dax gewannen die Papiere des Essenslieferdienstes Delivery Hero um 2,6 Prozent. Im vergangenen Jahr konnte das Berliner Unternehmen seinen Umsatz um etwa 56 Prozent steigern. Das DFB-Pokal-Aus von Borussia Dortmund drückte hingegen die Aktien des Bundesligaspitzenreiters um 6,1 Prozent. Damit waren die Titel größter Verlierer im S-Dax.
In New York kam der Dow Jones kaum vom Fleck. Mit Interesse nahmen die Investoren die Zahlen von General Motors (GM) zur Kenntnis. Der US-Autobauer hat mitten im Umbau den Sprung zurück in die Gewinnzone geschafft. Das bescherte der GM-Aktie ein Plus von 1,6 Prozent.