Aktien:Dax fällt unter 12000 Punkte

China und die USA steuern auf eine neue Konfrontation in ihrem Handelskonflikt zu. Dies macht die Anleger nervös und sorgt für Kursverluste. Vor allem Technologie- und Autofirmen sind betroffen.

Die anstehende Gesprächsrunde im Handelsstreit zwischen den USA und China lässt die Nervosität bei den Börsianern in Europa steigen. Am Nachmittag fiel der Dax im Sog einer schwach eröffnenden Wall Street unter die 12 000-Punkte-Marke und schloss mit 1,7 Prozent im Minus bei 11 974 Zählern. Mit einer Am Donnerstag und Freitag stehen Verhandlungen in Washington an. "Der Countdown läuft", sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus AxiTrader. Die Unsicherheit bleibe groß. "Es ist weiterhin völlig offen, ob es zu einem Deal kommt oder sich die Finanzmärkte auf einen Handelskrieg einstellen müssen." US-Präsident Donald Trump hatte kurz vor dem Besuch der Delegation um den chinesischen Vize-Ministerpräsidenten Liu He den Ton verschärft. Er warf der Volksrepublik vor, Vereinbarungen zu brechen. China drohte erneut mit Gegenmaßnahmen, sollten die USA weitere Zölle erheben.

Unter Druck gerieten vor allem die Aktien von Technologie- und Autofirmen, die eine Eskalation des Handelsstreitstreits besonders stark spüren dürften. Die Verluste bei Daimler, Volkswagen und BMW variierten zwischen zwei und 2,9 Prozent. Continental-Aktien gaben am Dax-Ende um 5,3 Prozent nach. Der Auto-Zulieferer bekommt die Absatzflaute der Automobilindustrie stärker zu spüren und hat weniger Aufträge erhalten. Unter den Tech-Werten verloren Infineon-Papiere 4,6 Prozent.

Mit einem Kursplus von 0,5 Prozent waren die Aktien von HeidelbergCement unter den wenigen Dax-Gewinnern. Das Unternehmen hat vom milden Winter und der hohen Nachfrage profitiert und Gewinn und Umsatz gesteigert. Positiv sei insbesondere, dass es gelungen sei, die Preise anzuheben, schrieben die Experten von Berenberg. Am M-Dax-Ende büßten Metro-Papiere wegen Abschreibungen auf die Supermarkttochter Real um 7,6 Prozent ein. Nachdem Donald Trump am Abend versöhnlichere Töne anschlug verringerten die New Yorker Börsen ihre Verluste. Der Dow Jones schloss 0,5 Prozent tiefer. Der Verzicht auf eine milliardenschwere Übernahme des Konkurrenten Anadarko Petroleum verhalf den Aktien des Ölkonzerns Chevron zu einem Plus von 3,1 Prozent. Intel-Aktien verloren um 5,3 Prozent, nachdem der Chiphersteller für die nächsten drei Jahre ein gebremstes Gewinnwachstum erwartet.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: