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Aktien:Dax deutlich im Minus

Der Dax bricht am Mittwoch seinen Erholungsversuch vom Vortag ab und rutscht ins Minus. Fast alle Aktien im Leitindex verzeichnen Kursverluste. Dem negativen Trend kann sich lediglich die Aktie von Bayer entziehen.

Der rasante Anstieg der Energiepreise und die damit verbundenen Inflationsängste haben zur Wochenmitte Europas Aktienmärkte einbrechen lassen. Der Dax sank am Mittwoch unter die Marke von 15 000 Zähler und büßte in der Spitze 2,5 Prozent auf 14 819 Punkte ein. Zum Ende der Börsensitzung lag der Dax noch mit 1,5 Prozent im Minus bei 14 973 Zählern. Anleger befürchteten, dass die hohen Energiepreise die Zentralbanken dazu zwingen könnten, die Zinsen schneller anzuheben, um auf die steigende Inflation zu reagieren. "An Belastungsfaktoren mangelt es im Augenblick wahrhaftig nicht", sagte Christian Henke, Analyst vom Brokerhaus IG. "Auch der mögliche Zahlungsausfall der US-Regierung schwebt wie ein Damoklesschwert über den Finanzmärkten."

Am deutschen Aktienmarkt konnte sich die Bayer-Aktie dem allgemeinen Abwärtstrend entziehen. Die Titel des Agrarchemiekonzerns legten zeitweise 2,5 Prozent zu. Im jahrelangen Streit über den angeblich krebserregenden Unkrautvernichter Glyphosat erzielte Bayer erstmals einen juristischen Sieg in den USA. Am stärksten unter Druck gerieten hingegen die Papiere der Deutschen Telekom, die mit einem Kursverlust von mehr als fünf Prozent den Dax nach unten zogen. Der Verkauf eines milliardenschweren Aktienpakets der US-Investmentbank Goldman Sachs setzte die Titel unter Druck.

Ein negativer Bericht des Research-Hauses Viceroy des britischen Investors Fraser Perring brockte Adler Group den größten Kurssturz der Firmengeschichte ein. Die Titel fielen um 26 Prozent auf ein Rekordtief. Perring war einer der ersten Kritiker des in einem Bilanzbetrugs-Skandal zusammengebrochenen Zahlungsabwicklers Wirecard. Ein pessimistischer Ausblick schickte die Aktie von Teamviewer auf Talfahrt. Die Titel der Softwarefirma brachen um 25 Prozent ein und notierten so tief wie noch nie. Grenke-Aktien setzten ihre steile Talfahrt mit minus 8,7 Prozent fort. Tags zuvor hatte der IT-Leasinganbieter nach einem Einbruch im dritten Quartal seine Prognose für das Neugeschäft gesenkt. Darauf reagierten einige Analysten mit negativen Kommentaren und Abstufungen.

An der Wall Street erholte sich der Dow Jones von anfänglichen Verlusten und schloss 0,3 Prozent höher bei 34 417 Punkten.

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SZ vom 07.10.2021 / amon, Reuters,dpa
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