Der Dax hat zum Wochenanfang seine Talfahrt beschleunigt und ist deutlich gefallen. Bis zum Handelsschluss am Montag sank der Leitindex um 1,7 Prozent auf 13 644 Punkte. Börsianer verwiesen auf die unverändert angespannte Pandemie-Lage und die Enttäuschung über den Entwicklungsstopp zweier Coronavirus-Impfstoffe der US-Pharmafirma Merck. Auch der unter den Erwartungen ausgefallene Ifo-Geschäftsklimaindex, Deutschlands wichtigster Konjunkturindex, belastete die Kurse. Wegen der sich verschärfenden Virus-Krise verschlechterte sich die Stimmung in den Unternehmen zum Jahresanfang. Der entsprechende Index des Ifo-Instituts fiel im Januar zum Vormonat überraschend stark um 2,1 auf 90,1 Punkte. "Die zweite Corona-Welle hat die Erholung der deutschen Wirtschaft vorläufig beendet", sagte Ifo-Präsident Clemens Fuest zur Umfrage seines Instituts unter 9000 Managern. Die Manager beurteilten Ausblick und Lage ungünstiger als zuletzt.
Zu den Verlierern gehörten wegen der drohenden Reisebeschränkungen vor allem Reise- und Tourismus-Aktien in Europa. Lufthansa-Aktien zählten mit einem Kursminus von mehr als Prozent zu den größten Verlierern im M-Dax. Die Titel von Triebwerkshersteller MTU Aero Engines büßten am Dax-Ende gut fünf Prozent ein. Auch die Titel der British-Airways-Mutter IAG, Ryanair und Air France KLM gaben bis zu 7,1 Prozent nach. US-Präsident Joe Biden wird Insidern zufolge im Kampf gegen die ansteckenderen Varianten des Coronavirus am Montag neue Einreiseverbote gegen europäische und andere Staaten verhängen. Auch innerhalb von Europa befürchteten Anleger Reisebeschränkungen.
Jenoptik-Anteile zogen im S-Dax um fast acht Prozent an. Der Technologiekonzern hat den neuerlichen Lockdown bisher gut verkraftet. Gefragt waren auch die Papiere von Siemens Energy, die drei Prozent anzogen. Der Energietechnik-Konzern schrieb im vorigen Quartal schwarze Zahlen und bekräftigte seine Jahresziele. Die Börsen an der Wall Street präsentierten sich etwas schwächer. Der Dow Jones stand zur Handelsmitte 0,6 Prozent im Minus. Der Entwicklungsstopp für zwei Coronavirus-Impfstoffe drückte Merck & Co. um 0,3 Prozent ins Minus. Den Angaben zufolge blieb die Wirksamkeit der Mittel bei Tests hinter den Erwartungen zurück.