Süddeutsche Zeitung

Aktien:Dax bleibt unter Druck

Nach einem positiven Handelsauftakt setzen Gewinnmitnahmen den Aktienmärkten zu. Die größten Kursverluste sind bei den Aktien zu verzeichnen, die von der Corona-Krise am meisten profitierten.

Der Dax ist am Dienstag deutlich unter Druck geraten. Der deutsche Leitindex rutschte nach stabilem Start immer kräftiger ins Minus. Der Dax büßte zeitweise zwei Prozent auf 13665 Punkte ein. Am Nachmittag lagen die Kursverluste noch bei 1,1 Prozent. Zuletzt wurde vermehrt die Sorge vor einer steigenden Inflation und höheren Zinsen als Gefahr angesehen, nun kommen Marktbeobachtern zufolge die hohen Bewertungen als schwere Last vor allem für gut gelaufene Aktien hinzu. Andreas Lipkow von der Bank Comdirect sprach von einer Verkaufswelle - auch getragen von Großinvestoren, die nun Geld vom Tisch nehmen.

Der Ausverkauf bei Aktien, die zuletzt gut gelaufen waren, schwappte aus New York herüber, wo die an der Nasdaq-Börse versammelten Technologiewerte am Vorabend im Gesamtbild schwer unter Druck geraten waren. Die Verluste waren hierzulande zwar im Verlauf meist etwas kleiner, im Dax fielen die Aktien von Delivery Hero und Infineon zuletzt aber immer noch um 2,5 respektive 3,2 Prozent. Im M-Dax und S-Dax blieben außerdem die Aktien der Shop Apotheke oder von Firmen wie Hellofresh, Zalando oder Home24 mit Abgaben zwischen 4,8 und 10,5 Prozent unter Verkaufsdruck. Wie schon am Vortag fiel in der Marktschwäche vor allem der Reisesektor mit einer Erholung auf. Am Markt wurde dies mit der Aussicht auf Lockerungen in Großbritannien und sich bessernden Impfperspektiven begründet. Am Montag hatte Premierminister Boris Johnson einen Stufenplan zur Lockerung der Pandemie-Beschränkungen vorgestellt und einen sprunghaften Anstieg bei den Reisebuchungen ausgelöst. Die Aktien der British-Airways-Mutter IAG sowie der Billig-Flieger Ryanair und Easyjet stiegen um bis zu 8,7 Prozent. In Frankfurt kletterten die Papiere von Fraport um 8,9 Prozent. Bei der Lufthansa reichte es für einen Anstieg um 3,4 Prozent. Der Frankfurter Online-Broker Flatexdegiro hat wie die Konkurrenz im vergangenen Jahr von den boomenden Börsen profitiert. Der Umsatz verdoppelte sich, der bereinigte Betriebsgewinn verdreifachte sich. Dennoch fiel die Aktie um knapp fünf Prozent.

An der Wall Street überwogen Kursverluste zum Handelsanfang. Der Dow Jones notierte zuletzt 0,5 Prozent tiefer bei 31 376 Punkten.

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SZ vom 24.02.2021 / amon, Reuters,dpa
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