Aktien:Dax baut Gewinne aus

Positiv aufgenommene Aussagen zur US-Geldpolitik und eine Entspannung in der Krise um den Immobilienkonzern China Evergrande locken weitere Anleger an die europäischen Aktienmärkte.

Signale der US-Notenbank für einen allmählichen Ausstieg aus dem geldpolitischen Krisenmodus haben Europas Anleger am Donnerstag zu weiteren Aktienkäufen ermuntert. Der Dax schloss um 0,9 Prozent höher bei 15 644 Punkten. "Nach dem Ausverkauf zu Wochenbeginn sehen wir jetzt wieder Kauflaune am Aktienmarkt", sagte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners. Anleger zeigten sich angetan von Fed-Chef Jerome Powell, der sein Bekenntnis zu einer Drosselung der Wertpapierkäufe bekräftigt hatte. Details zum Start oder Tempo des sogenannten Taperings nannte er nicht, signalisierte aber eine erste Zinserhöhung bereits für 2022. Für Zuversicht an den Finanzmärkten sorgte ein Kursanstieg beim chinesischen Krisenkonzern Evergrande von knapp 18 Prozent. Verwaltungsratschef Hui Ka Yan appellierte an das Management, Vermögensverwaltungsprodukte an die Investoren auszuzahlen und die Bereitstellung der von ihm entwickelten Immobilien sicherzustellen. Zudem machte ein Medienbericht die Runde, wonach die Führung in Peking einen Restrukturierungsplan für Evergrande gebilligt habe.

Die Aktien des Softwarekonzerns SAP reagierten positiv auf eine vom US-Konkurrenten Salesforce leicht angehobene Umsatzprognose. Zuletzt gewannen SAP um 1,4 Prozent an Wert. Salesforce stiegen in New York um 7,4 Prozent. Technologiewerte waren europaweit im weiter vorteilhaften Zinsumfeld gefragt. Infineon stiegen im Dax um 2,9 Prozent, Aixtron im M-Dax um 3,2 Prozent. Umsatz- und Gewinnwarnungen des französischen Zulieferers Faurecia und des deutschen Scheinwerferherstellers Hella, der von Faurecia übernommen wird, hielten die Anleger nicht von Käufen im Auto-Sektor ab. So legten Continental-Papiere um 2,5 Prozent zu und zählten damit zu den größten Dax-Gewinnern. Faurecia-Aktien gewannen in Paris sogar 6,9 Prozent. Anleger nutzten den jüngsten Kursrutsch bei Verbio zum Wiedereinstieg. Die Aktien des Biokraftstoff-Herstellers stiegen um gut zehn Prozent und machten damit ihre Verluste vom Mittwoch fast vollständig wett. Ein enttäuschender Ausblick hatte einen Ausverkauf ausgelöst. Die geldpolitischen Signale der US-Notenbank wirkten auch an den US-Börsen positiv nach. Der Dow Jones legte um 1,7 Prozent zu.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: