Aktien:Dax auf Erholungskurs

Der inzwischen beschlossene harte Lockdown für Deutschland überrascht kaum mehr. Die Aussicht auf eine weitere Konjunkturspritze in den USA noch vor dem Jahresende sorgt dagegen für Optimismus.Der Dax steigt.

Die geplante Verschärfung der Pandemie-Beschränkungen in Deutschland bringt die europäischen Börsen nicht aus dem Tritt. "Die Anleger blicken stattdessen nach vorn und sehen am Horizont die Möglichkeit einer weiteren geldpolitischen Lockerung durch die US-Notenbank in dieser Woche und ein rund 900 Milliarden Dollar schweres Konjunkturpaket in den USA", sagte Analyst Jochen Stanzl vom Online-Broker CMC Markets. Mut machten Investoren außerdem anlaufende Massen-Impfungen gegen das Coronavirus. Der Dax verbesserte sich am Montag um 0,8 Prozent auf 13 223 Punkte.

Zu den größten Gewinnern im Leitindex zählten mit einem Plus von 2,4 Prozent die Aktien von Munich Re. Damit machten sie ihre Freitagsverluste wett. Hier half eine frische Kaufempfehlung der Bank of America für die Titel des Rückversicherers. Die Aktien des Chemiekonzerns BASF profitierten von einer Hochstufung durch die Credit Suisse mit plus 1,3 Prozent. Die Krisengewinner-Papiere des Essenslieferdienstes Delivery Hero waren ebenfalls gefragt, zuletzt notierten sie an der Dax-Spitze 4,7 Prozent höher. Im S-Dax sackten die Titel von Hornbach Holding und Hornbach Baumarkt um jeweils mehr als vier Prozent ab. Auch Hornbach gilt als Krisengewinner, doch nun sorgt die im Zuge des Lockdowns beschlossene Schließung des Einzelhandels, die vielerorts auch Baumärkte trifft, für einen Dämpfer. Die Papiere des Windanlagen-Herstellers Nordex rückten 2,4 Prozent vor. Ein Händler verwies auf eine von der Koalition vereinbarte schnellere Expansion erneuerbarer Energien.

Beherzt griffen die Investoren bei den Papieren von Hensoldt zu. Die Aktien des Rüstungselektronik-Anbieters stiegen um acht Prozent und waren so teuer wie noch nie seit dem Börsengang im September. Insidern zufolge erwirbt der Bund für 464 Millionen Euro eine Sperrminorität an der Firma. In London rutschten die Titel von Astra-Zeneca um 5,7 Prozent ab. Der Pharmakonzern will die US-Biotechfirma Alexion für 175 Dollar je Aktie oder insgesamt 39 Milliarden Dollar übernehmen. Alexion-Titel stiegen um 29,2 Prozent.

Die Börsen an der Wall Street präsentierten sich ohne klare Richtung. Während der Dow Jones um 0,6 Prozent nachgab, gewann der Nasdaq-Composite-Index 0,6 Prozent.

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