Der Dax hat am Freitag einen Teil seiner kräftigen Vortagesverluste wettgemacht und die 12 000-Punkte-Marke zurückerobert. Bis zum Ende der Börsensitzung gewann der deutsche Leitindex ein halbes Prozent auf 12 011 Zähler, womit er allerdings immer noch ein Wochenminus von 1,5 Prozent verzeichnete.
Versöhnlichere Signale kamen von US-Präsident Donald Trump im Zollstreit. Trump stellte in Aussicht, den Streit um den Telekomausrüster Huawei in den Handelsgesprächen mit China zu lösen. In Großbritannien kündigte unterdessen Premierministerin Theresa May ihren Rücktritt an. Sie war mit ihrem EU-Austrittsabkommen zum Brexit dreimal im britischen Parlament gescheitert. "Die Stimmung ist weiterhin nervös, aber insgesamt haben sich die Anleger erst einmal wieder beruhigt", sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Online-Bank Comdirect.
Auf der Unternehmensseite blieb es ruhig. Die Berichtssaison ist zu Ende, und es gab kaum kursbewegende Nachrichten. Im Dax zogen die Papiere des Zahlungsabwicklers Wirecard um gut ein Prozent an. Der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge liebäugeln die beiden US-Konkurrenten Global Payments und Total System mit einem Zusammenschluss. Dies schüre Fusionsfantasien innerhalb der Zahlungsabwicklungsbranche, sagte ein Händler.
Im S-Dax sprangen die Aktien von SMA Solar mit einem Plus von mehr als 19 Prozent an die Index-Spitze. Analysten des Bankhauses Metzler hatten sich positiv über den Solarkonzern geäußert.
Die Anteile von Møller-Maersk gaben nach der Bekanntgabe von Geschäftszahlen in Kopenhagen um 2,6 Prozent nach. Der dänische Reedereikonzern legte zwar bei Umsatz und Gewinn zu, warnte aber, dass Handelskonflikte und das sich verlangsamende Wirtschaftswachstum "beträchtliche Unsicherheiten" darstellten.
An der Wall Street stand der Dow Jones zum Handelsende 0,4 Prozent höher. Bei den Einzelwerten stachen Foot Locker mit einem Minus von knapp 16 Prozent heraus. Der Schuhverkäufer hatte im Quartal die Erwartungen der Analysten bei Umsatz und Gewinn verfehlt. Für Boeing-Titel ging es hingegen um mehr als einem Prozent nach oben. Die US-Flugaufsicht FAA rechnet Insidern zufolge damit, dass das Flugverbot für Boeing-Maschinen des Typs 737 Max ab Ende Juni aufgehoben werden könnte.