Süddeutsche Zeitung

Aktien:Dax auf Berg- und Talfahrt

Anleger reagierten mit Käufen auf das Abkommen bei den Brexit-Verhandlungen. Der Dax kann die Gewinne jedoch nicht halten. Netflix überrascht Investoren mit Geschäftszahlen.

Mit Erleichterung haben Anleger zunächst auf die Einigung bei den Brexit-Verhandlungen reagiert. "Es sieht nach einer sauberen Scheidung aus", sagte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank. Die Unklarheit, ob die notwendige Zustimmung des britischen Parlaments zu dem Abkommen erreicht wird, dämpfte die Kauflaune allerdings wieder. Der Dax konnte daher sein zwischenzeitliches 14-Monats-Hoch von 12 814 Punkten nicht halten und lag zum Handelsschluss sogar 0,1 Prozent im Minus bei 12 655 Zählern.

Bei den deutschen Standardwerten gehörten Lufthansa-Aktien mit einem Kursplus von einem Prozent zu den Top-Favoriten. Die Tochter Swiss Air nahm den Flugbetrieb mit den Kurzstreckenjets Airbus A220 wieder auf. Die Maschinen hatten vorübergehend am Boden bleiben müssen, da nach einem Zwischenfall die Triebwerke überprüft wurden.

Mit einem Kursgewinn von 2,7 Prozent zählten die Aktien der Gea Group zu den Spitzenreitern im M-Dax. Commerzbank-Analyst Sebastian Growe stufte die Anteilsscheine des Anlagenbauers von "reduzieren" auf "kaufen" hoch. Die jüngst gestiegenen Konsensschätzungen für den operativen Gewinn des Anlagenbauers dürften als Kurstreiber fungieren, schrieb er in einer Studie.

Die im S-Dax notierten Papiere von Zooplus reagierten mit einem Verlust von 2,4 Prozent auf die Geschäftszahlen des Online-Händlers für Haustierbedarf. Zooplus steigerte den Umsatz zwar deutlich, allerdings ließ die Wachstumsrate im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auch merklich nach. Der Autozulieferer und Verbindungsspezialist Norma Group senkte erneut seine Umsatzprognose für 2019. Norma-Aktien verloren knapp ein Prozent.

Die Börsen an der Wall Street verzeichneten leichte Kursgewinne. Der Dow Jones legte um 0,1 Prozent auf 27 026 Punkte zu.

Bei den Einzelwerten überraschte Netflix die Investoren mit kräftig gestiegenen Abonnenten-Zahlen, nachdem diese im Sommer noch die Erwartungen weit verfehlt hatten. Der Gewinn schnellte um 65 Prozent auf 665 Millionen Dollar und übertraf die Analystenschätzungen. Die Aktie des US-Filmportals gewann 2,5 Prozent. Der Technologiekonzern IBM hat im abgelaufenen Quartal weniger verdient und umgesetzt. IBM-Papiere gaben um 5,5 Prozent nach.

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SZ vom 18.10.2019 / rih, Reuters, dpa
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