Die Unsicherheit vor dem nahenden EU-Austrittsdatum Großbritanniens hat Europas Börsen am Mittwoch etwas gebremst. Zum Handelsschluss notierte der Dax um 0,4 Prozent höher bei 11 572 Punkten. Dominierendes Thema an den Börsen blieb der Brexit, zumal die Abstimmung im britischen Parlament über den nachgebesserten Austrittsvertrag am Vorabend mit einem klaren Nein endete. Die Abgeordneten stimmten nun am Abend nach Börsenschluss in Europa über einen EU-Austritt ohne Vertrag ab. Das Parlament in London lehnte dabei einen EU-Austritt Großbritanniens ohne ein Abkommen mit der EU ab. Damit ist der Weg für ein Votum zur Verschiebung des Ende März geplanten Brexit geebnet.
Unter den Einzelwerten stachen am Dax-Ende die Aktien von Wirecard mit einem Minus von 6,6 Prozent hervor. Der Zahlungsdienstleister gab bekannt, dass der für Asien verantwortliche Rechnungswesenmanager beurlaubt wurde. Hintergrund ist eine in Singapur laufende Untersuchung zu angeblichen Bilanzunregelmäßigkeiten. Bei Adidas reagierten Anleger enttäuscht auf den Umsatzausblick 2019. Der Sportartikelhersteller warnte vor Beeinträchtigungen durch Produktionsengpässe. "Dadurch könnten im US-Geschäft Marktanteile an Nike verloren gehen", warnte DZ-Bank-Analyst Herbert Sturm. Adidas-Aktien büßten 2,4 Prozent ein. Obwohl Eon seine Ziele für das vergangene Geschäftsjahr erreicht hat und seinen Aktionären mehr Dividende zahlen will, zählten die Papiere des Energieversorgers mit einem Minus von gut zwei Prozent zu den größten Dax-Verlierern. Als überraschend bezeichneten die Analysten der Investmentbank Jefferies eine höher als erwartet ausgefallene Nettoverschuldung.
Nach einem Gewinnsprung im vergangenen Jahr sieht sich Rheinmetall dank des Rüstungsgeschäftes weiter auf Wachstumskurs. Die im M-Dax notierten Papiere des Automobilzulieferer und Rüstungskonzerns legten um 1,3 Prozent zu.
Die US-Börsen präsentierten sich dank ermutigender Konjunkturdaten freundlich. Der Dow Jones schloss 0,6 Prozent höher. Die US-Industrie hat im Januar überaschend mehr Aufträge eingesammelt. Die Bestellungen für langlebige Güter wuchsen um 0,4 Prozent. Ökonomen hatten einen Rückgang um 0,5 Prozent erwartet.