Aktien:Daimler bremst den Dax aus

Eine erneute Gewinnwarnung des Autobauers Daimler hält viele Anleger von Aktienkäufen ab. Auch die Rekordjagd an der Wall Street hilft dem Dax nicht.

Eine Gewinnwarnung des Autokonzerns Daimler hat viele Anleger zum Wochenschluss vorsichtig gestimmt. Der Dax bewegte sich kaum und schloss bei 12 323 Punkten. Damit verzeichnete der deutsche Leitindex einen Wochenverlust von knapp zwei Prozent. Nach diversen Prognosesenkungen verhindere lediglich die Rekordjagd der Wall Street Schlimmeres, sagte Marktexperte Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets.

Nach schwachen Eckdaten für das zweite Quartal und einem gekappten Jahresausblick sackten Daimler-Aktien zunächst bis zu 4,5 Prozent ab. Im weiteren Handelsverlauf machten sie jedoch einen Teil ihrer Verluste wett und schlossen noch 0,7 Prozent im Minus. Das operative Ergebnis im zweiten Quartal werde deutlich unter den Markterwartungen liegen, räumte Daimler ein. Der Konzern hatte erst vor rund drei Wochen sein Ergebnisziel für 2019 gesenkt. Angesichts der Daimler-Verluste fielen zunächst auch andere Autowerte ins Minus, erholten sich aber rasch wieder und kletterten sogar ins Plus. So gewannen BMW-Papiere um ein Prozent und Volkswagen um 1,1 Prozent. Die Titel des Autozulieferers Continental legten um 2,2 Prozent zu. Unter Anlegern keimten nun Hoffnungen auf, dass sich die Probleme eher auf Daimler begrenzen und andere Autobauer wie VW besser abschneiden könnten, sagte Marktbeobachter Andreas Lipkow von der Comdirect Bank. Volkswagen hatte am Vorabend mitgeteilt, seine Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Autobauer Ford auszubauen.

Ford-Aktien legten in New York um 2,9 Prozent zu.

Die Aktien der Deutschen Bank kamen um 2,5 Prozent voran. Vorstandschef Christian Sewing hatte in einem Interview gesagt, dass beim geplanten Konzernumbau auch in Deutschland in nennenswertem Umfang Arbeitsplätze gestrichen werden sollen. Zudem half ein positiver Analystenkommentar der Schweizer Großbank UBS.

An der Börse in London stürzten Thomas Cook-Aktien um knapp 60 Prozent ab. Der britische Reiseveranstalter soll von dem chinesischen "Club Med"-Eigentümer Fosun mittels einer Finanzspritze in Höhe von 830 Millionen Euro vor dem Aus gerettet werden.

Die Rekordjagd an den US-Börsen setzte sich fort. Der Dow Jones stieg um 0,9 Prozent auf 27 332 Zähler.

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