Die europäischen Aktienmärkte haben am Dienstag an ihren starken Jahresauftakt angeknüpft. Der Dax rückte um 0,8 Prozent auf 16 153 Punkte vor. Händler begründeten die gute Stimmung im gerade erst begonnenen Börsenjahr mit der Aussicht, dass die neue Coronavirus-Variante Omikron die weltweite Konjunktur nicht stärker in Mitleidenschaft ziehen dürfte. Analyst Christian Henke vom Brokerhaus IG sagte: "Die Hoffnung der Marktteilnehmer ist, dass infolge des bislang milden Krankheitsverlaufs und der steigenden Impfquote die Pandemie an Schrecken verlieren wird." Zudem lockerte die Bundesregierung die wegen der starken Ausbreitung der Omikron-Variante verhängten Einreisebeschränkungen für Großbritannien, Südafrika und andere Länder.
Vor diesem Hintergrund blieben Luftfahrt- und Reisewerte gefragt. So gehörten Lufthansa-Aktien mit einem Plus von knapp fünf Prozent zu den Favoriten im M-Dax, die Titel des Flughafenbetreibers Fraport gewannen 3,3 Prozent an Wert. Die Papiere der British-Airways-Mutter IAG legten an der Börse in London um mehr als elf Prozent zu während sich die Aktie des Reisekonzerns Tui um 7,6 Prozent verteuerte. Derweil verloren sogenannte Stay-at-Home-Aktien deutlich an Wert: Die Essenslieferdienste Hellofresh und Delivery Hero zählten mit minus 8,9 beziehungsweise 6,4 Prozent im Dax zu den schwächsten Werten.
Top-Favorit im deutschen Leitindex war die Aktie von Daimler, für die es um fünf Prozent nach oben ging. Mercedes-Benz hat ein neues Elektro-Forschungsauto mit hoher Energieeffizienz vorgestellt, das nach Angaben von Daimler-Vorstand Markus Schäfer im normalen Straßenverkehr mit einer einzigen Batterieladung mehr als 1000 Kilometer weit fahren könne. Die Aussicht auf Milliarden-Zusatzerträge durch Aktienrückkäufe ließ die Investoren zu BASF greifen. Die Titel des Chemiekonzerns gewannen 4,4 Prozent an Wert.
Auch an der Wall Street setzte sich der freundliche Trend fort. Der Dow Jones schloss 0,6 Prozent höher bei 36 800 Punkten. Mit einem Aufschlag von 11,7 Prozent zählte die Ford-Aktie zu den meist gekauften Werten. Der US-Autobauer hat angekündigt, die jährliche Produktionskapazität für seinen elektrisch angetriebenen Pickup auf 150 000 Fahrzeuge zu verdoppeln.