Aktien:Coronavirus macht Anleger nervös

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Die Angst vor einer möglichen neuen Virus-Epidemie in China hält Anleger von Aktienkäufen zurück. Unter Druck stehen Papiere von Luxusgüterfirmen und Fluggesellschaften.

Viele Anleger haben sich am Dienstag von größeren Aktienengagements zurückgehalten. Der Dax konnte allerdings seine anfänglichen Verluste eindämmen und schloss nahezu unverändert bei 13 556 Punkten. Als Belastungsfaktor für die Märkte verwiesen Händler auf die gestiegene Nervosität angesichts der sich ausbreitenden neuartigen Lungenkrankheit in China. Bei Anlegern gehe das Schreckgespenst einer zweiten Sars-Pandemie um, sagte Neil Wilson, Chef-Analyst des Online-Brokers Markets.com. Diese habe das Wirtschaftswachstum Chinas 2003 um einen Prozentpunkt verlangsamt. Unter Druck standen in Europa die Aktien von Luxusgüterfirmen und Fluggesellschaften, da chinesische Touristen wichtige Kunden für deren Produkte und Dienstleistungen sind. Die Papiere von Kering, LVMH, Richemont und Swatch gaben bis zu 1,9 Prozent nach. Im Dax führten Lufthansa-Papiere mit einem Minus von 3,4 Prozent die Verlierer an. In Paris verloren die Aktien von Air France 2,6 Prozent, Papiere der British-Airways-Mutter IAG gaben in London um drei Prozent nach.

Dank eines gelungenen Endspurts im Weihnachtsgeschäft hat Hugo Boss seine bereits nach unten korrigierten Jahresziele doch noch erreicht. Im M-Dax präsentierten sich die Aktien des Modekonzerns mit einem Aufschlag von knapp sieben Prozent als Favorit. Der im S-Dax gelistete Baumaschinenhersteller Wacker Neuson reduzierte erneut seine Gewinnprognose. Die Aktien sackten um 10,3 Prozent ab. Schlechte Nachrichten kamen auch von Heidelberger Druckmaschinen. Der Druckmaschinenhersteller senkte seine Erwartungen an das Gesamtjahr. Hintergrund sind schlechte Geschäfte in wichtigen europäischen Märkten im dritten Geschäftsquartal, woran sich zunächst nach Einschätzung des Unternehmens nichts ändern wird. Heidelberger-Druck-Papiere verloren 8,1 Prozent an Wert. Die Furcht vor einer Ausbreitung des Coronavirus würgte den Aufwärtstrend der vergangenen Tage an den US-Börsen ab. Der Dow Jones schloss 0,5 Prozent tiefer. Die Anleger trennten sich insbesondere von US-Aktien chinesischer Firmen und Fluggesellschaften. Die Titel des Amazon-Rivalen Alibaba verloren 2,2 Prozent, die Aktien des Kurznachrichten-Dienstes Weibo sanken um 5,7 Prozent. Delta Air Lines-Papiere verzeichneten ein Minus von 2,7 Prozent.

© SZ vom 22.01.2020 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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