Aktien:Brexit stimmt Anleger vorsichtig

Das Brexit-Drama verdirbt den europäischen Anlegern die Kauflaune. Der Dax gibt nach. Bei den Aktien des Batterieherstellers Varta griffen Investoren jedoch kräftig zu.

Vor wichtigen politischen Weichenstellungen in Großbritannien haben sich Anleger am Dienstag am deutschen Aktienmarkt zurückgehalten. Der Dax gab um 0,4 Prozent auf 11 911 Punkte nach. In London deutete sich eine Auseinandersetzung zwischen Premierminister Boris Johnson und seinen Gegnern an. Unter einem ungeregelten Brexit könnten auch die europäischen Aktienmärkte leiden, weil ein solcher Ausstieg Großbritanniens auch für die Länder der EU negative Folgen hätte.

Unter den Dax-Werten gerieten die Papiere von Thyssenkrupp am stärksten unter Druck. Sie gaben um 3,8 Prozent nach. Das Dax-Gründungsmitglied steht vor seinem Ausscheiden aus dem deutschen Leitindex. Die Deutsche Börse will ihren Entscheid am Mittwoch bekanntgeben. Belastend wirkte zudem eine negative Einschätzung der Schweizer Bank Credit Suisse. Die Restrukturierung des Industriekonzerns gehe nur langsam vonstatten, schrieb Analyst Carsten Riek.

Im S-Dax sprangen Varta-Aktien mit einem Plus von knapp 16 Prozent auf ein Rekordhoch von 87,60 Euro. Der Batteriehersteller will seine Produktionskapazitäten für Lithium-Ionen Batterien für Hörgeräte und Kopfhörer erweitern. Hintergrund sei die hohe Nachfrage in einem Markt, der jährlich um mehr als 30 Prozent wachse, teilte das Unternehmen mit. Varta will 2020 mit einem Marktanteil von mehr als 50 Prozent weltweiter Marktführer bei Lithium-Ionen-Zellen werden.

Außerhalb der Indizes kletterten die Anteilsscheine von Home24 um gut zehn Prozent in die Höhe. Anleger freuten sich vor allem über die Ankündigung des Online-Möbelhändlers, dass zum Jahresende die Gewinnschwelle erreicht werden soll. Seit dem Börsengang im Juni 2018 haben die Papiere allerdings mehr als 80 Prozent an Wert verloren.

Der Handelskonflikt der USA mit China und die damit verbundenen Konjunktursorgen machten den Anlegern an der Wall Street erneut zu schaffen. Der Dow Jones fiel um 1,1 Prozent. Vor allem exportorientierte Werte wie der Baumaschinenhersteller Caterpillar oder der Airbus-Rivale Boeing gerieten unter Druck. Ihre Aktien verloren bis zu 2,7 Prozent. Aus den Depots flogen außerdem Chip-Werte, die stark vom China-Geschäft abhängen. Die Titel von AMD, Intel und Micron büßten bis zu 1,8 Prozent ein.

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