Aktien:Brexit-Sorgen belasten den Dax

Die politischen Unsicherheiten haben den deutschen Aktienmarkt wieder fest im Griff. Neben dem Handelsstreit trübt vor allem das Thema Brexit die Laune der Anleger.

Die Furcht vor einem chaotischen Brexit hat am Donnerstag unter Anlegern zugenommen. Zudem machten wachsende Zweifel an einer Annäherung zwischen den USA und China bei den geplanten Handelsgesprächen den europäischen Börsen zu schaffen. Der Dax verlor bis zum Handelsschluss 1,1 Prozent auf 11 970 Punkte.

Sorgen bereiteten Anlegern die Angaben britischer Regierungskreise, wonach Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Gespräch mit Premierminister Boris Johnson ein Brexit-Abkommen als überaus unwahrscheinlich bezeichnete. Das sei zwar eine schlechte Nachricht, sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets. Letztlich laufe dies aber wieder auf einen Aufschub des EU-Ausstiegs Großbritanniens und Neuwahlen hinaus.

Im Dax konnten Wirecard-Aktien ihre Anfangsgewinne nicht halten. Zuletzt notierten die Titel 4,6 Prozent im Minus. Der Zahlungsdienstleister hob seine Mittelfristziele bei Umsatz und Gewinn an. Analyst Sandeep Deshpande von der US-Bank JPMorgan verwies jedoch auf die geringere operative Gewinnmarge.

Der Windanlagenbauer Nordex steht womöglich vor einer Übernahme seines Großaktionärs Acciona. Der Anteil von Acciona ist durch die Beteiligung an einer Kapitalerhöhung von Nordex auf mehr als 30 Prozent gestiegen. Bei Überschreiten dieser Schwelle ist nach den Regularien ein Übernahmeangebot fällig. Das spanische Unternehmen will den Aktionären 10,32 Euro je Aktie bieten. Nordex-Aktien stiegen um 5,5 Prozent auf 10,70 Euro. Der südkoreanische Technologiekonzern Samsung verzeichnete wegen gesunkener Preise für Speicherchips einen Einbruch des Betriebsgewinns um 56 Prozent. Dennoch legten Samsung-Aktien in Seoul um 2,4 Prozent zu, da Analysten mit einem noch stärkeren Rückgang gerechnet hatten. Im Dax verloren die Titel des Chipherstellers Infineon 5,7 Prozent. Der Handelsstreit zwischen den USA und China belastete die Kurse an den US-Börsen. Der Dow Jones schloss mit einem Minus von 1,2 Prozent. Einem Medienbericht zufolge will die US-Regierung vor allem Käufe chinesischer Aktien durch staatliche Pensionsfonds beschneiden. Das belastete die Titel chinesischer Firmen, die an der Wall Street notiert sind. Die Aktie des Online-Händlers Alibaba verlor 3,8 Prozent, die des Suchmaschinen-Betreibers Baidu 1,9 Prozent.

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