Aktien:Autowerte gefragt

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Die Anleger agieren am Dienstag eher zurückhaltend. Bewegung gibt es bei den Automobilwerten, die von Fusionsfantasien profitieren. Einen schlechten Tag erleben hingegen die Anteilseigner von Bankaktien.

Die Anleger am deutschen Aktienmarkt haben sich am Dienstag nach zwei freundlicheren Handelstagen zurückgehalten. Der Dax schloss leicht im Minus bei 12 027 Punkten. Marktbeobachter verwiesen auf die Angst vor einem neuen Haushaltsstreit zwischen der italienischen Regierung und der EU-Kommission sowie auf den ungelösten Zollstreit zwischen den USA und China.

Im Leitindex zählten die Anteile von Thyssenkrupp mit einem Aufschlag von zeitweise knapp zwei Prozent zu den Favoriten. Nach dem Aus für der Stahlfusion mit dem indischen Konkurrenten Tata steht der langjährige Chef der Stahlsparte, Andreas Goss, vor der Ablösung. Ferner schoben die Fusionspläne von Fiat Chrysler und Renault die Autoaktien weiter an. Papiere von Volkswagen, BMW , aber auch die des Zulieferers Continental standen auf den Einkaufszetteln der Anleger weit oben. Banken dagegen lagen in der Gunst der Investoren ganz hinten, für die Titel der Deutschen Bank ging es um 2,2 Prozent abwärts auf ein neues Rekordtief. Die Branche litt unter dem Szenario einer wieder aufflammenden Schuldenkrise wegen der Sorgen um die Situation in Italien.

Top-Favorit im M-Dax war die Aktie von Norma mit einem Kursplus von 2,3 Prozent. Der Hersteller von Verbindungstechniken wird für einen britischen Autohersteller Kühlwasser- und Thermomanagement-Leitungssysteme entwickeln. Auch Encavis-Titel zählten mit einem Kursplus von 4,8 Prozent zu den Favoriten. Ein Aktienhändler bezeichnete den Umsatz- und Gewinnanstieg des Wind- und Solarparkbetreibers als solide. Die florierende Nachfrage in Nordamerika kam im ersten Quartal dem LKW-Zulieferer Jost Werke zugute. Die Jost-Aktie stand mit einem Aufschlag von gut fünf Prozent weit oben auf der S-Dax-Gewinnerliste. An der Wall Street verzeichneten die Börsen Kursverluste. Der Dow Jones schloss 0,9 Prozent tiefer bei 25 348 Punkten. Bei den Unternehmen stand Global Payments im Rampenlicht. Der Zahlungsabwickler will den Rivalen Total System übernehmen. Der rund 21,5 Milliarden Dollar (19,2 Mrd Euro) schweren Fusion haben die Verwaltungsräte beider Unternehmen bereits zugestimmt. Die Papiere von Global Payments verbilligten sich um drei Prozent. Total System gewannen dagegen 4,8 Prozent.

© SZ vom 29.05.2019 / cikr, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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