Aktien:Anleger verkaufen Bankaktien

Die Zurückhaltung an der Börse dauert an. Schuld ist die Furcht vor einer Eskalation des Handelskonflikts zwischen den USA und Europa. Besonders unter Druck standen die Aktien der Banken.

Die Furcht vor einer Eskalation im Handelskonflikt zwischen Europa und den USA hat auch am Dienstag die Laune an der Börse getrübt. Die Hoffnung auf eine Einigung im Handelsstreit zwischen den USA und China verhinderte allerdings größere Kursverluste. Der Dax schloss um 0,1 Prozent höher bei 11 309 Punkten.

Unter Druck standen vor allem Bankaktien, nachdem die britische HSBC wegen des nahenden Brexits und einer wirtschaftlichen Schwäche in China vorsichtigere Töne anschlug als zuletzt. Der größte Verlierer im Dax waren daher auch die Titel der Deutschen Bank mit einem Minus von 2,1 Prozent. Im M-Dax standen die Papiere der Commerzbank und der Aareal Bank mit Abschlägen von 1,7 und zwei Prozent auf der Verliererseite. Bei der Aareal Bank verärgerte zusätzlich eine Dividendenkürzung die Anleger.

Die Furcht vor US-Zöllen auf deutsche Autos belastete zunächst die Anteilsscheine der Hersteller. Im späten Handel drehten die Aktien von Daimler, Volkswagen und BMW jedoch leicht ins Plus. Die Jahreszahlen von Heidelberg-Cement kamen bei den Investoren gut an. Der Baustoffkonzern profitierte im vierten Quartal von dem Bauboom in Deutschland und weltweiten Infrastrukturprogrammen. Umsatz und Gewinne seien besser ausgefallen als befürchtet, erklärte ein Händler. Zuletzt stiegen die Aktien unter den Favoriten im Dax um 3,6 Prozent. An der Spitze des Leitindex knüpften die Papiere des Zahlungsdienstleisters Wirecard an ihre Vortagesrally an und zogen um 4,6 Prozent an. Bereits am Montag hatte ein Leerverkaufsverbot der Finanzaufsicht Bafin Spekulanten gestoppt, die auf einen fallenden Kurs bei Wirecard setzen wollen. Mehrere Berichte der Financial Times hatten den Aktienkurs in den vergangenen Wochen immer wieder stark fallen lassen.

Ein Bericht über den Verlust von zwei weiteren Vorständen drückte die Titel von Pro Sieben Sat 1 deutlich ins Minus. Die Aktie des Medienkonzerns verlor 3,4 Prozent an Wert und war damit der größte Verlierer im M-Dax.

Auch an der Wall Street hielten sich die Anleger zurück. Der Dow Jones schloss nahezu unverändert bei 25 891 Punkten. Erfreut nahmen hier die Investoren die Geschäftszahlen von Walmart auf. Der weltweit größte Einzelhändler profitiert insbesondere vom boomenden Internethandel. Die Aktie von Walmart stieg um 2,2 Prozent.

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