Aktien:Anleger kaufen Auto-Aktien

Erleichterung an den europäischen Börsen nach der Wahl, der Dax legt zu. Fusionsfantasien treiben die Papiere der Automobilhersteller kräftig nach oben.

Mit Erleichterung haben die Anleger zu Wochenbeginn auf die Ergebnisse der Europawahl reagiert. "Auch künftig werden die populistischen Gruppierungen nicht stark genug sein, um die Agenda in Brüssel zu diktieren", sagte Frank Engels, Chef-Portfoliomanager des Vermögensverwalters Union Investment. "Das ist neben der hohen Wahlbeteiligung die vermutlich beste Nachricht des Wahlabends." Daneben gaben Fusionsfantasien in der Automobilbranche den Börsen Auftrieb. In Frankfurt legte der Dax bis zum Handelsschluss am Montag um ein halbes Prozent auf 12 071 Punkte zu. Der europäische Automobilindex gewann sogar bis zu 3,5 Prozent. Aus London und New York kamen dagegen keine Impulse, weil die dortigen Börsen feiertagsbedingt geschlossen blieben. Die Ankündigung von Neuwahlen in Griechenland verhalf der dortigen Börse zu deutlichen Kursgewinnen. Der Athener Leitindex stieg um mehr als sechs Prozent.

Fiat-Chrysler unterbreitete Renault den Angaben zufolge einen Plan zu einer Fusion, aus der der weltweit drittgrößte Autobauer hervorginge. Den Aktien von Fiat-Chrysler bescherten die Fusionspläne an der Börse in Mailand zeitweise ein Kursplus von knapp 20 Prozent. Die Titel von Renault legten in Paris in der Spitze um fast 17 Prozent zu. Im Dax waren die Papiere der deutschen Autobauer BMW, Daimler und Volkswagen ebenfalls gefragt. Lediglich Peugeot-Titel büßten mehr als drei Prozent ein. In den vergangenen Monaten hatte es Spekulationen über eine Übernahme von Fiat durch den französischen Renault-Rivalen gegeben.

Auf der Verliererseite standen einmal mehr die Aktien von TV-Konzernen, die bei Anlegern wegen der Konkurrenz durch alternative Medien und die nötigen Investitionen in die Digitalisierung schon lange außer Mode geraten sind. Anteile von Pro Sieben Sat. 1 und RTL waren im M-Dax mit einem Abschlag von 0,3 beziehungsweise 2,2 Prozent zählten zu den größten Verlierern. Die RTL-Aktie büßte sei Anfang Mai bereits knapp 18 Prozent an Wert ein.

An der Schweizer Börse bauten die Anteilsscheine von Novartis ihre Gewinne vom vergangenen Freitag um 1,8 Prozent aus. Der Pharmakonzern hat in den USA die Zulassung für eine Gentherapie erhalten, die mit einem Preis von gut zwei Millionen Dollar pro Einmaldosis die teuerste Arznei der Welt ist.

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