Aktien:Anleger bleiben gelassen

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Ein zunehmend stärkerer Preisauftrieb in den USA lässt die Anleger am deutschen Aktienmarkt kalt. Im Fokus stehen vor allem zahlreiche Einzelwerte nach Quartalsberichten.

Der weiterhin starke Preisauftrieb und steigende Corona-Fälle haben Europas Anleger zur Wochenmitte nicht aus dem Trab gebracht. Der Dax notierte um 0,2 Prozent höher und schloss mit 16 068 Punkten so hoch wie nie zuvor. Kaum reagierten die Anleger auf die zuvor mit Spannung erwarteten Inflationszahlen aus den USA. Die US-Teuerungsrate stieg im Oktober um 6,2 Prozent, den höchsten Stand seit 31 Jahren.

Ein zurückhaltender Ausblick schockte die Aktionäre von Adidas: Die Papiere sackten um knapp vier Prozent ab und waren damit Dax-Schlusslicht. Der Sportartikelhersteller wird wegen anhaltender Lieferkettenprobleme und eines schwierigeren Marktumfeldes in China vorsichtiger. Zwar bekräftigte der Konzern die Jahresprognose, geht aber nun davon aus, das untere Ende der erwarteten Spanne zu erreichen. Im Sog büßten die Anteilsscheine des Wettbewerbers Puma 0,9 Prozent ein.

Die Probleme der Windkraft-Tochter Siemens Gamesa sowie die anhaltende Restrukturierung in der Energietechnik haben zwar Siemens Energy im vergangenen Geschäftsjahr belastet. Dennoch will das Unternehmen im ersten vollständigen Jahr seines Bestehens eine kleine Dividende zahlen. Die Aktien von Siemens Energy zogen an der Dax-Spitze um 3,5 Prozent an. Der Energiekonzern Eon profitierte im laufenden Geschäftsjahr von kühlerem Wetter, Kosteneinsparungen und dem Wegfall negativer Corona-Effekte. Die Papiere kletterten um 1,3 Prozent nach oben.

Im Nebenwerteindex S-Dax schnellten die Anteilsscheine von SMA Solar mit einem Plus von 14 Prozent an die Spitze. Fehlende Bauteile bremsen den Solartechnikkonzern zwar bei guter Auftragslage aus. Trotz eines leichten Umsatzrückgangs in den ersten neun Monaten verdiente der Wechselrichterspezialist aber wesentlich mehr als noch vor einem Jahr. Derweil verlief der Börsengang des Herstellers von veganen Lebensmitteln Veganz enttäuschend. Der erste Kurs hatte bei 86,90 Euro gelegen, danach gaben die Aktien auf zuletzt 83 Euro nach. Verglichen mit dem Ausgabepreis von 87 Euro bedeutet dies ein Abschlag von 4,6 Prozent.

Die Verluste an den US-Börsen fielen trotz einer unerwartet hohen US-Teuerungsrate moderat aus. Der Dow Jones gab 0,2 Prozent nach.

© SZ vom 11.11.2021 / amon,Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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