Airline:Lufthansa will Piloten-Streik gerichtlich stoppen

  • Die Lufthansa geht per einstweiliger Verfügung gegen den Streik der Piloten vor.
  • Die Airline verklagt die Piloten-Gewerkschaft zudem auf Schadenersatz.
  • Die Lufthansa und die Gewerkschaft Cockpit sind seit mehr als einem Jahr in einen erbitterten Tarifstreit verstrickt.

Einstweilige Verfügungen gegen Piloten-Streik

Die Lufthansa will den Streik ihrer Piloten gerichtlich stoppen lassen. Das Unternehmen habe in Frankfurt am Main und in Köln bei Gericht jeweils einen Antrag auf einstweilige Verfügung gegen den Ausstand eingereicht, sagte eine Konzernsprecherin. Weitere Einzelheiten wollte die Fluggesellschaft nicht nennen. Nach Angaben des Arbeitsgerichts in Frankfurt am Main soll am Nachmittag über die einstweilige Verfügung beraten werden.

Die Pilotengewerkschaft Cockpit hatte am Dienstagmorgen ihren nunmehr 13. Streik im zähen Tarifkonflikt mit der Lufthansa begonnen und für Mittwoch weitere Arbeitsniederlegungen angekündigt. Knackpunkt des Streiks sind neben der Altersvorsorge der Piloten das Sparkonzept "Wings" und die neue Billigtochter Eurowings.

Lufthansa verklagt Piloten auf Schadenersatz

Wegen eines Streiks im April 2014 will die Lufthansa die Pilotengewerkschaft Cockpit auf Schadenersatz verklagen. Damals habe die Vereinigung Cockpit die Lufthansa-Frachttochter Cargo bestreikt, obwohl der Tarifvertrag noch gegolten habe, erklärte die Lufthansa. Der für die Lufthansa entstandene Schaden aus diesem Streik belaufe sich auf etwa 60 Millionen Euro.

Auch Germanwings betroffen

Die Piloten verlängerten ihren Streik vorerst bis einschließlich Mittwoch. Nach der Langstrecke am Dienstag sollen dann die Kurz- und Mittelstreckenflüge dran sein, wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit mitteilte. Außerdem gebe es Ausstände bei allen Flügen von Germanwings, "die zum Ziel haben, Lufthansa-Flüge zu ersetzen", teilte die Piloten-Gewerkschaft am Montagabend mit. Grundsätzlich seien jetzt jede Woche neue Streiks der Piloten möglich.

Für Montag und Dienstag hatte Lufthansa nach der ersten Streikankündigung nur 84 Langstreckenflüge absagen müssen. Mit Hilfe freiwilliger Crews und aushelfender Piloten aus dem Management wollte Europas größte Fluggesellschaft mehr als die Hälfte der vom Streik bedrohten Langstrecken-Verbindungen anbieten. Lufthansa plant täglich rund 1500 Flüge, die Masse davon auf den Kurz- und Mittelstrecken.

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