Airbus und Boeing:Hilfe, noch ein Auftrag

Die beiden im Wettbewerb stehenden Flugzeugbauer Airbus und Boeing wollen die Produktion noch viel stärker ausweiten als geplant, denn die Kunden stehen schon Schlange. Doch das ist gar nicht so einfach - es könnte Probleme bei der Materialbeschaffung geben.

Von Jens Flottau, Singapur

Dass Eric Schulz es nicht leicht haben würde, dem mutmaßlich erfolgreichsten Flugzeugverkäufer aller Zeiten nachzufolgen, war sowieso klar. Schließlich hat John Leahy in 23 Jahren entscheidend dazu beigetragen, dass aus dem kleinen Nischenanbieter Airbus ein Weltkonzern wurde. Und Leahy hatte nicht nur Erfolg, sondern war auch noch exzentrisch, manchmal arrogant, sehr schlau, vor allem aber immer unterhaltsam. Schulz dagegen hat in Sachen Entertainment noch Luft nach oben. Sein erster großer Auftritt als Airbus-Verkaufschef fand in dieser Woche bei der Luftfahrtmesse in Singapur statt, dem ersten wichtigen Treffen der Branchen in einem Jahr, das sich als wegweisend herausstellen könnte. Rückblickend könnte es das Jahr gewesen sein, in dem Airbus und Boeing beschlossen haben, die Produktion der Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge in ungekannte Höhen hochgeschraubt zu haben. Oder das Jahr, in dem Airbus die Übernahme des Bombardier-C-Serie-Programms vollendet und Boeing sich am drittgrößten Flugzeugbauer Embraer beteiligt hat. In dem Boeing Investitionen in zweistelliger Milliardenhöhe in ein neues Flugzeugprogramm beschloss, das zwischen der 737-Baureihe und den Langstreckenjets wie der 777 und 787 angesiedelt ist und für Airbus zum Problem werden könnte. Oder alles zusammen.

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