Süddeutsche Zeitung

Airbus: Mängel am A380:Alle zwei Tage eine Panne

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Angeschmorte Kabel, abgerissene Verkleidungen, defekte Schubdüsenteile: Die Fluggesellschaft Emirates - größter Kunde des Flugzeugbauers Airbus - beklagt sich über massive Qualitätsmängel beim A380.

Die Fluggesellschaft Emirates hat sich nach Informationen des Spiegel beim europäischen Flugzeugbauer Airbus über angebliche Qualitätsmängel beim Großflugzeug A380 beschwert.

Bei einem Krisentreffen Mitte Februar am Airbus-Sitz im südfranzösischen Toulouse übten Top-Manager der arabische Fluglinie "massive Kritik", wie das Hamburger Nachrichtenmagazin am Wochenende vorab berichtete. Die Manager präsentierten demnach unter anderem Fotos von angeschmorten Stromkabeln, teilweise abgerissenen Verkleidungsblechen oder defekten Schubdüsenteilen der Triebwerke.

Verlust von 500 Einsatzstunden

Außerdem führten die Emirates-Manager detailliert die Ausfälle der von ihnen betriebenen vier A380-Jumbos auf. Allein neunmal habe die A380 am Boden bleiben müssen und so fast 500 Einsatzstunden verloren.

In 23 Fällen hätten kurzfristig Ersatzmaschinen beschafft werden müssen. Kleinere Pannen würden im Schnitt alle zwei Tage anfallen. Emirates mit Sitz in Dubai ist mit 58 Bestellungen wichtigster Abnehmer der größten Passagiermaschine der Welt.

Verstärkung für die schnelle Eingreiftruppe

Ein Airbus-Sprecher versicherte gegenüber dem Spiegel, der Konzern nehme die Kritik des Kunden Emirates "sehr ernst". Es werde alles unternommen, "um auftretende Fehlermeldungen so schnell wie möglich zu beheben".

Das Unternehmen habe an den Einsatzorten der A380 inzwischen zusätzlich Ersatzteile gelagert. Auch die eigens für die Betreuung des Jets abgestellte schnelle Eingreiftruppe des Konzerns solle personell verstärkt werden.

Dies ist längst nicht das erste Mal, dass die Fluglinie Ärger mit Airbus hat: Etwa zwei Jahre lang hatte Emirates auf den ersten von 58 fest bestellten A380 warten müssen. Die gewaltige Verzögerung hat die Wachstumspläne der Fluggesellschaft stark verzögert und Konkurrenten die Gelegenheit gegeben, sich besser gegen sie zu wappnen. Airbus hat Emirates für frühere Verspätungen beim A380 bereits Entschädigungen in Millionenhöhe gezahlt.

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afp
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