Süddeutsche Zeitung

Air Berlin:Klage gegen Etihad

Nach der Insolvenz der Fluggesellschaft Air Berlin wird vor Gericht gestritten. Der Insolvenzverwalter des Unternehmens, Lucas Flöther, hat den Großaktionär Etihad auf Schadenersatz verklagt, bestätigte das Landgericht Berlin. Zuvor hatte die Zeitung Bild am Sonntag berichtet. Der Insolvenzverwalter verlange 500 Millionen Euro sowie die Feststellung, dass Etihad zu weiterem Schadenersatz verpflichtet sei. Das Gericht legte den Streitwert "vorläufig auf bis zu zwei Milliarden Euro" fest. Flöther sei der Auffassung, dass Etihad mit Sitz in Abu Dhabi sich im April 2017 in einer sogenannten harten Patronatserklärung rechtsverbindlich verpflichtet habe, Air Berlin in den folgenden 18 Monaten finanziell zu unterstützen. Air Berlin habe Insolvenz anmelden müssen, weil Etihad diese Zusage im August 2017 zurückgenommen habe. Es wird mit einem langen und kostspieligen Prozess um die größte Airline-Pleite in der deutschen Luftfahrtgeschichte gerechnet. So hatte sich die Klageerhebung verzögert, weil zunächst ein Prozessfinanzierer gefunden werden musste. Das erstrittene Geld soll den Gläubigern zufließen. Etihad hielt seit dem Jahr 2012 Anteile an der Air Berlin.

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Quelle:
SZ vom 15.12.2018 / dpa
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