Agrar - Wiesbaden:Bouffier äußert Verständnis für Sorgen der Landwirte

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Wiesbaden (dpa/lhe) - In der Debatte um Insektenschutz und neue Düngevorgaben hat Hessens Ministerpräsident Volker Bouffier (CDU) Verständnis für die Sorgen der Landwirte gezeigt. Die große gesellschaftliche Aufgabe einer zukunftsfähigen Landwirtschaft dürfe nicht allein bei einem Berufsstand abgeladen werden, sagte er am Freitag bei einem Treffen mit Vertretern des Hessischen Bauernverbandes (HBV) und der Organisation "Land schafft Verbindung" in Wiesbaden.

Bouffier kündigte einen runden Tisch zum Thema an - unter anderem mit Vertretern der Landwirtschaft und der Naturschutzverbände. Es könne nicht darum gehen, eine Verordnung gegen die Landwirtschaft durchzusetzen, dies gehe nur mit der Landwirtschaft und in einer "Diskussion auf Augenhöhe". Würden Landwirte in ihrer Arbeit eingeschränkt, etwa wenn sie durch Blühstreifen die Insekten schützten, müssten die Höfe einen finanziellen Ausgleich bekommen.

Die hessischen Bauern protestieren seit längerem gegen neuen Regeln zum Insekten- und Gewässerschutz. Die Landwirte seien bereit, etwas für den Insektenschutz zu tun, sagte HBV-Präsident Karsten Schmal. Auch Gewässerschutz sei eine Selbstverständlichkeit, teilte der Verband mit. Durch die starken Einschränkungen werde jedoch die Existenzgrundlage der Bauern bedroht.

Das Bundeskabinett hat vor kurzem ein Gesetzespaket zum Insektenschutz beschlossen. Danach soll etwa in Schutzgebieten der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln stark eingeschränkt und teils verboten werden. Mit einer reformierten Landesdüngeverordnung und strengeren Vorgaben will Hessen die Qualität des Grundwassers verbessern. Diese Regeln gelten seit Anfang des Jahres.

© dpa-infocom, dpa:210226-99-610325/2

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: