Agrar - Ruhner Berge:Maßnahmen gegen Afrikanische Schweinepest werden ausgeweitet

Afrikanische Schweinepest
An der Grenze zwischen Polen und Deutschland steht ein Sperrzaun zum Schutz vor Afrikanischer Schweinepest. Foto: Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa/Bildarchiv (Foto: dpa)

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Schwerin/Parchim (dpa/mv) - Um eine Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest in Mecklenburg-Vorpommern zu verhindern, haben nicht nur die Landkreise Rostock und Ludwigslust-Parchim Maßnahmen ergriffen. Auch der Landkreis Vorpommern-Greifswald ordnete am Freitag eine verstärkte Jagd auf Wildschweine an. Alle zur Jagd Berechtigten sollen sich daran beteiligen und hierbei unter anderem auf eine genaue Kennzeichnung der zu entnehmenden Proben zu achten, hieß es in einer Mitteilung des Landkreises. Die auf den gesamten Kreis ausgedehnte Allgemeinverfügung trete am Samstag in Kraft.

Zuvor hatte das Landwirtschaftsministerium mitgeteilt, die Zahl von bisher sieben infizierten Wildschweinen im Raum Marnitz sei amtlich bestätigt. Wie Agrarminister Till Backhaus am Donnerstag auf einer Pressekonferenz mitgeteilt hatte, wird die dortige mit einem elektrifizierten Zaun gesicherte Schutzzone wegen der neuen Fälle um 30 Kilometer erweitert. 10 Kilometer werden demnach auf dem Gebiet des Landes Brandenburg im Kreis Prignitz errichtet.

Ein Sprecher des Ministeriums bestätigte, der Bau habe am Freitag planmäßig begonnen und solle in drei bis vier Tagen beendet sein. Damit dies gelingt, müsse die Witterung jedoch mitspielen. Am Zaunbau sind laut dem Landkreis Ludwigslust-Parchim neben Fachleuten der Landesforstanstalt auch Feuerwehren, Kreisstraßen- und der Landesstraßenmeisterei sowie das Technische Hilfswerk beteiligt.

Neben dem Zaunbau wird rund um den letzten Fundort weiter mit Suchhunden und einer Drohne nach infizierten Tieren gesucht. Auch die Bundeswehr hilft mit: "Seit heute unterstützen 10 Soldaten und Soldatinnen der Heimatschutzkompanie Mecklenburg-Vorpommern den Landkreis Ludwigslust-Parchim bei der Falltiersuche, um die Afrikanische Schweinepest einzudämmen", hieß es vom Landeskommando Mecklenburg-Vorpommern. Die Unterstützung soll bis zum 17. Dezember fortgeführt werden und könne auf bis zu 20 Reservisten erhöht werden.

Doch nicht nur Wildschweine sind im Nordosten von der für Menschen ungefährlichen Afrikanischen Schweinepest betroffen. In einem Mastbetrieb in Lalendorf - im Landkreis Rostock - war Mitte November der erste Fall im Nordosten bestätigt worden. 4000 Tiere in dem Stall wurden getötet. Zwischen dem Nutztier-Betrieb und den Wildschein-Funden um Marnitz liegen etwa 60 Kilometer.

Im dortigen Landkreis Ludwigslust-Parchim müssen sich die Betriebe laut dem Agrarminister bisher keine Sorgen machen. Backhaus zufolge sei keine Übertragung auf den Haustierbestand bekannt.

Mecklenburg-Vorpommern ist nach Brandenburg und Sachsen das dritte Bundesland, in dem die Tierseuche nachgewiesen wurde.

© dpa-infocom, dpa:211203-99-246114/4

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